"Rettet die Kröten", heißt es nun wieder
Acht Männer treffen sich morgens mit Spaten an der Brunnenstraße. Sie wickeln grüne Rollen ab. Was haben sie vor? „Es ist höchste Zeit. Die Nacht war mild und es hat geregnet. Die Kröten werden wandern. Wir bauen Schutzzäune, damit sie nicht überfahren werden“, erklärt Manfred Scholz, Vorsitzender des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat Lünen.
„Erdkröten, Grasfrösche, Berg- und Teichmolche machen sich jetzt im Frühling auf zu ihren Laichgewässern“, sagt Klaus Heigis, im Verein für Amphibienschutz zuständig. Den Winter über lagen die Kröten in Kältestarre. Nun krabbeln die Viecher nachts aus dem Boden, sammeln sich und wandern los. Oft sitzen die kleineren Männchen auf den Weibchen.
Um zum Mühlenteich zu gelangen, wo sie einst selbst als Kaulquappen schwammen, müssen sie über die Brunnenstraße hüpfen. Doch da droht Gefahr. Autofahrer achten nicht auf das Getier. Ohne Schutzzaun würden viele Kröten plattgefahren auf der Fahrbahn liegen.
Das will der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat verhindern. Bei der Aktion Krötenschutz machen an diesem Samstag neben Scholz und Heigis auch die Mitglieder Klaus Papius, Fritz Angerstein, Günter Sieding, Thomas Matthée, Peter Wurm und Frank Koutecki mit. Am Rand des Lippholthauser Wäldchens setzen sie einen Zaun und graben in regelmäßigen Abständen blaue Plastikeimer in den Boden.
Der Zaun bremst die Hüpfer. Sie suchen einen Durchschlupf, purzeln aber stattdessen in einen der Fangeimer. Die Naturschützer werden die Gefäße regelmäßig kontrollieren und die Kröten im Eimer sicher über die Brunnenstraße zum Mühlenteich tragen. Auch an der Brambauer Straße gegenüber der Kläranlage setzen sie Schutzzäune.
Im letzten Jahr konnten so insgesamt 1269 Amphibien gerettet werden.
Autor:Doro Backmann-Kaub aus Lünen |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.