Müll: Nina und Marc bekommen Post
Nina und Marc* wohnen im Süden von Dortmund, so steht es auf einem Brief und einem alten Amazon-Paket - und die werden für die beiden nun wohl zum teuren Problem. Ermittler der Stadt Lünen fanden die Sachen in einer wilden Müllkippe.
Leser meldeten den Sauhaufen nahe dem Volkspark Schwansbell über unsere WhatsApp-Nummer in der Redaktion und auch im Rathaus. Vor Ort wird klar: Den Unterschied zwischen richtig und falsch machen in diesem Fall knapp fünfzehn Meter, denn in etwa so weit ist es von der wilden Müllkippe, die von Möbeln über Grünschnitt und Restmüll bis hin zu Elektrogeräten alles zu bieten hat, bis zum Zaun der Deponie am Brückenkamp. Müll aller Art darf hier entsorgt werden, ganz legal und das an sechs Tagen in der Woche, doch die Mitarbeiter der Deponie finden trotzdem immer wieder Abfall in der Natur vor den Toren. "Das Problem ist uns bekannt, es ist eine Dauerbaustelle", so Andreas Hellmich, Pressesprecher der Gesellschaft für Abfallwirtschaft im Kreis Unna. Die Mitarbeiter der Deponie müssen dann zum Telefon greifen und die Stadt Lünen informieren, denn der gehört das Gelände rund um das Wertstoffzentrum Nord. Die Wirtschaftsbetriebe kümmerten sich auch dieses Mal und holten den Müll am Mittwoch ab, insgesamt über eine Tonne. "Die Kosten für dieses Verhalten tragen alle Bürger, auch die, die sich an die Regeln halten, denn die Entsorgung zahlt am Ende der Steuerzahler", erklärt Frank Artmeier, Abteilungsleiter Stadtbildpflege und Stadtreinigung bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen. Im Jahr gehe es geschätzt wohl um rund 35.000 Euro und bei der illegalen Müllentsorgung verzeichne man eine starke Zunahme. Im Fall am Brückenkamp könnte es sein, dass die Rechnung oder zumindest einen Teil davon dieses Mal jemand anderes zahlt: Nina und Marc aus Dortmund zum Beispiel, denn gegen sie ermittelt nun das Ordnungsamt der Stadt Lünen.
*Namen geändert
Thema "Müll" im Lokalkompass:
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