Müll-Massen wachsen in der Corona-Krise
Müll, immer wieder wilder Müll. Die Umwelt leidet in Corona-Zeiten, denn obwohl die Wertstoffhöfe offen sind, landen unfassbare Massen in der Natur. Die Zahlen nehmen erneut Kurs auf einen Rekord.
Putzmittel für das Auto, das Ceranfeld eines Elektroherdes, eine Tasche mit Restmüll. Im Bereich des Waldes hinter dem Kommunalfriedhof Altlünen ist es an diesem Tag der zweite Müll-Fund innerhalb von nur vier Stunden. Elmar Berks, Förster des Grafen von Kanitz, entdeckt zuvor schon in unmittelbarer Nähe zwei Säcke mit Abfall, einen Koffer, eine Lampe und mittendrin einen Notizzettel mit einem Namen und einer Adresse. Berks kennt den Namen schon, es ist der selbe wie Ende April in einem Müllhaufen neben dem Teich am Schloss Cappenberg. Die Behörden ermitteln nun auch in diesem Fall. Der Müll, den er an allen Ecken im Revier findet, ist - je nachdem, ob er auf Lüner oder Selmer Stadtgebiet entsorgt wurde - oft ein Fall für Frank Artmeier, Abteilungsleiter der Stadtreinigung und Stadtbildpflege, und sein Team bei den Wirtschaftsbetrieben Lünen.
Wirtschaftsbetriebe entsorgten mehr als zweihundert Tonnen
Arbeiten wie Rasenschnitt, die eigentlich auf dem Plan stehen, müssen warten, denn die Mitarbeiter sind dann die Notfall-Müllabfuhr, fahren raus und entfernen den Abfall. Die Wirtschaftsbetriebe Lünen verzeichneten im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr 25 Prozent mehr wilde Müllkippen, zweihundert Tonnen holten sie aus Wald und Feld. Kosten allein für die Entsorgung: rund 40.000 Euro! Besserung ist nicht in Sicht, berichtet Artmeier. Im Gegenteil! Die Müllmassen in der Natur erreichten bis Mai mit noch einmal 25 Prozent mehr als im Vorjahr einen neuen, traurigen Rekord.
Thema "Müll" im Lokalkompass:
> Müllhaufen türmt sich am Schloss
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