Meisen-Seuche - was haben die Tiere?
Corona bestimmt die Nachrichten, doch auch in der Tierwelt ist eine Krankheit auf dem Vormarsch. In Selm endeckte Uwe Norra eine erste Meise mit Symptomen, erfuhr von Bekannten von weiteren toten und kranken Tieren.
Uwe Norra ist ein Experte, hatte schon Vögel in vielen Ländern vor der Kamera, doch was er nun an der Futterstelle in seinem Garten sah, ist auch für ihn neu: Eine Blaumeise hockte da, mit aufgeplustertem Gefieder und verklebten Augen. Symptome, einer unbekannten Krankheit. "Die Meise, war noch fit genug, um vor einer ankommenden Amsel wegzufliegen, aber Bekannte berichteten von weiteren erkrankten oder toten Meisen in Selm." Was Uwe Norra beschreibt, ist kein Einzelfall, allein über Ostern meldeten Bürger dem Naturschutzbund Deutschland, der um Einsendung toter Tiere zur Untersuchung bittet, weit über achttausend Fälle, oft aus dem Norden von Nordrhein-Westfalen und Teilen Niedersachsens sowie aus dem Dreiländereck zwischen Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen. Die Krankheit trifft wohl vor allem Blaumeisen, vereinzelt nach aktuellen Erkenntnissen auch Kohlmeisen, Rotkehlchen, Spatzen. Im Moment ist noch unklar, ob Bakterien oder Viren dahinter stecken, doch kranke Tiere zeigen deutliche Symptome, die nicht zu bisher bekannten Krankheiten passen: Flucht-Instinkte fehlen, die Vögel sehen mit ihrem aufgeplusterten Gefieder aus wie kleine Federbälle, haben den Schnabel teilweise weit geöffnet, trinken viel und haben verklebte Augen. Tiere, die erkrankt sind, sterben oft kurze Zeit später, schildern Zeugen.
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