Holz versperrt Wege im Cappenberger Wald

Holz liegt ab sofort als Barriere auf den Trampelpfaden. | Foto: Magalski
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Tiere und Pflanzen im Cappenberger Wald brauchen Schutz und Ruhe, doch der Mensch macht Ärger und hält sich nicht an Regeln. Das Verhalten der Störenfriede hat nun Konsequenzen. Äste und Bäume versperren in Zukunft verbotene Pfade.

Spaziergänger, Mountainbiker, Pilzsammler, Hundebesitzer - sie alle verbringen gerne ihre Freizeit in den Wäldern von Cappenberg und halten sich die Gäste an die Regeln im Naturschutzgebiet, ist das auch kein Problem. Wilde Pfade durch das Unterholz sorgen in den Wäldern von Cappenberg aber mehr und mehr für Schwierigkeiten, denn der Mensch drängt sich in den wichtigen Schutzraum der Tiere. Die Verwaltung Graf von Kanitz und die untere Landschaftsbehörde beim Kreis Unna ziehen nun die Notbremse: Schluss mit wilden Trampelpfaden! Mittwoch erläuterten Elmar Berks von der Forstverwaltung Graf von Kanitz, Peter Driesch als Leiter der unteren Landschaftsbehörde und sein Mitarbeiter Sebastian Heide-Napierski die Pläne, zeitgleich begannen Mitarbeiter eines Forstbetriebes mit den Maßnahmen und versperrten die ersten Pfade mit altem Holz und umgestürzten Bäumen.

Wald-Besucher ohne Verständnis

Die Holzhaufen sind zum einen ein optisches Signal an die Wald-Besucher und auf der anderen Seite eine natürliche Barriere. "Stopp, hier ist kein Weg" lautet die Botschaft. Elmar Berks von der Forstverwaltung Graf von Kanitz ist oft im Revier unterwegs und trifft bei seinen Kontrollen immer wieder auf Wald-Besucher im Unterholz. Berks spricht diese Menschen an, erklärt ihnen die Regeln im Wald und die Hintergründe - findet aber nicht immer Verständnis. "Die Leute reagieren in einigen Fällen pampig und sind der Meinung, ich dürfe ihnen nicht sagen", berichtet der Förster von seinen Erfahrungen. Irrtum - denn der Cappenberger Wald befindet sich nicht nur in Privatbesitz, sondern unterliegt als ausgewiesenes Naturschutzgebiet auch strengen Regeln. Die Verstöße nehmen laut Elmar Berks teils extreme Formen an, im Wald am Struckmannsberg fällten Mountainbiker gar Bäume und bauten sich Sprungschanzen aus dem Holz. Weiteres Problem sind freilaufende Hunde, denn sie müssen im Naturschutzgebiet an die Leine.

Bußgelder bis zu vierhundert Euro

Die Schließung der Trampelpfade betrifft neben dem Südholz zwischen Strucksmannsberg und Brauereiknapp auch das Kohuesholz zwischen Werne und Cappenberg sowie den Wald hinter dem Cappenberger See. Förster Berks und die Mitarbeiter des Kreises Unna setzen zunächst auf Gerspräche und Aufklärung. Im Wiederholungsfall gehen Verstöße dann auch ans Geld. Bußgelder von bis zu vierhundert Euro sind möglich, erläutert Sebastian Heide-Napierski von der unteren Landschaftsbehörde beim Kreis Unna. "Das Wegenetz in den Cappenberger Wäldern ist so gut, dass die Einschränkungen zumutbar sind", sagt Peter Driesch. Besucher dürfen also weiter die schöne Natur im Norden des Kreises Unna genießen - allerdings nur auf den offiziellen und befestigten Wegen.

Thema "Wald" im Lokalkompass:
>Jäger finden Wildschwein-Schäden im Wald

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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