Gasblase im Norden von Lünen angebohrt
Der Knall war lauter als Silvesterknaller, berichtete ein Anwohner. Als er nach draußen ging um nachzuschauen, sah er die große Fontäne auf der Baustelle nebenan, und die Bauarbeiter, die in Aufruhr waren. Die Fachleute hatten eine Geothermie-Bohrung durchgeführt, um Erdwärme zu gewinnen, und hatten dabei in 120 Metern Tiefe eine unterirdische Gasblase angebohrt.
Mit zunächst 40 Kräften rückte die Feuerwehr mit den Löschzügen Mitte und Nordlünen-Alstedde sowie einem Zug der Berufsfeuerwehr an. Viel tun konnten die Kameraden zunächst allerdings nicht: "Wir haben den Bereich weiträumig abgesperrt und die Gebäude evakuiert", erklärte Feuerwehrchef Rainer Ashoff. Zunächst waren von der Maßnahme neun Anwohner betroffen. Damit kein Funke eine Katastrophe auslösen konnte, wurden auch die Straßenlaternen vom Netz genommen. Dann wurde regelmäßig gemessen, um zum einen die Gaskonzentration festzustellen, zum anderen aber auch den Druck des ausweichenden Gases zu ermitteln. "Momentan ist der Druck zu hoch, als dass wir etwas tun könnten", erklärte Ashoff. Man müsse warten, bis dieser Druck nachlasse. Zur Stunde kann noch nicht gesagt werden, wie lange das dauern wird. Die Größe der unterirdischen Gasblase ist nämlich unbekannt. Fachleute eilten daher zur Bohrstelle, um anhand von Erfahrungswerten Schätzungen abgeben zu können. Durch den Druck des Gases entwich nämlich auch das zum Bohren genutzte Wasser und schoss in einer Fontäne gen Himmel, und die kann Fachleuten Anhaltspunkte liefern. Die Anwohner kamen überwiegend bei Verwandten und Freunden unter, waren vorübergehend aber auch im Gerätehaus des Löschzugs Lünen-Alstedde untergebracht worden. Der Rettungsdienstzug des Kreises Unna rückte an, um die Betreuung zu gewährleisten.
Autor:Stephanie Tatenhorst aus Lünen |
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