Naturschutz mit der Motorsäge
Friseur-Termin für die alten Weiden
Heckrinder schauen über den Zaun, die Lippe liegt ruhig in ihrem Bett. Idylle pur am Fluss - doch dafür haben die Helfer des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat an diesem kalten Novembermorgen kaum einen Blick. Die Ehrenamtlichen haben eine wichtige Aufgabe.
Heute ist Friseur-Termin. Für die Kopfweiden. Wenn die knorrigen Bäume - in deren Höhlen sich etwa auch der Steinkauz zu Hause fühlt - zum Friseur müssen, dann geht es nicht nur einen schicken Schnitt. Dass Menschen sich um sie kümmern, sichert den Kopfweiden das Überleben. Ihre Äste würden sonst immer weiter wachsen, die Last immer schwerer werden, bis die Weiden auseinanderbrechen.
Der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat kümmert sich deshalb um die Pflege der Kopfweiden an verschiedenen Standorten, alle sieben bis acht Jahre ist es reihum Zeit für einen frischen Haarschnitt. Erst kommt die Motorsäge zum Einsatz und bringt die Weiden wieder auf das richtige Maß, dann geht es am Boden ans Aufräumen. Keine Kleinigkeit, sondern eine Aufgabe für gleich mehrere Samstage in Folge, auch vor dem Hintergrund, dass viele Mitglieder im Verein schon älteren Semesters sind. Die Kopfweiden-Pflege ist den Ehrenamtlichen aber trotz aller Anstrengungen wichtig, denn die Kopfweiden - so schreibt der Arbeitskreis auf seiner Homepage - gehörten auch seit erdenklichen Zeiten zum typischen Landschaftsbild des Lüner Raumes, vor allem der Lippeniederung. Und das soll auch so bleiben. Im Internet Äste und Holz müssen nach dem Schnitt aufgeräumt werden: Die langen, dünneren Zweige werden zu Haufen aufgeschichtet und bieten so Kleintieren Schutz.
Thema "Natur" im Lokalkompass:
> Kommentar: Mensch nur Gast in der Natur
Autor:Lokalkompass Lünen / Selm aus Lünen |
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