Arbeiter fällen Naturdenkmal im Baugebiet

Arbeiter fällten am Mittwoch den rund hundert Jahre alten Baum. | Foto: Magalski
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Arbeiter rückten am Mittwochmorgen mit Kettensägen der alten Eiche am Rande des Baugebietes Kreuzkamp West auf den Stamm. Anwohner sind empört, sprechen von einer Nacht-und-Nebel-Aktion. Kreis Unna und der Projektentwickler sprechen von einem nötigen Schritt für die Sicherheit.

Der Baum, als Naturdenkmal eingetragen und rund hundert Jahre alt, sorgte im Vorfeld für viele Diskussionen. Ein Gutachter, der den Baum-Opa im Auftrag des Kreises Unna untersucht hatte, bescheinigte der Stiel-Eiche eine schlechte Gesundheit. "Die Eiche ist so stark geschädigt, dass sie auch durch intensive baumpflegerische Maßnahmen langfristig nicht zu erhalten ist", hieß es im Gutachten. Bürger und Politiker der Grünen sahen das anders, waren für einen Erhalt des Naturdenkmals. Mittwoch setzten Mitarbeiter eines Gartenbaubetriebes mit der Fällung der Eiche einen Schlusspunkt hinter die Diskussionen. Natalie Stefanski, Vorsitzende der Bürgerinitiative "Freiraum erhalten", erfuhr am Vormittag erst auf Anfrage unserer Redaktion von den Arbeiten. "Weder Anwohner noch Bürgerinitiative wurden über das Fällen informiert, dieses Vorgehen macht mich fassungslos", so Stefanski. Samstag sprach die Anwohnerin in einem Artikel im Lüner Anzeiger über Pläne zu einem Gegengutachten. "War die Ankündigung des Gegengutachtens im Artikel und somit die Angst vor weiterem Widerstand vielleicht der Grund für die so schnelle Beseitigung der Eiche?"

Junge Eichen als Ersatz für alten Baum

"Nein, es ging nicht um die Ankündigung eines Gegengutachtens. Die Sicherheit war der Hintergrund", erklärte eine Sprecherin des Kreises Unna auf Anfrage. Die Eiche war aufgrund ihrer Schäden möglichst vor den nächsten Stürmen zu fällen und am Morgen hatten wir bereits auffrischenden Wind." Robert Strauß, Inhaber des für die Realisierung der Baufläche zuständigen Büros Projektentwicklung Strauß in Köln, sagt: "Wenn der Baum gekippt wäre und jemanden verletzt hätte, wäre das Geschrei riesig gewesen - wer übernimmt für so etwas die Verantwortung?" Strauß versprach die Pflanzung von zwei jungen Eichen zusätzlich zur übrigen Begrünung im Baugebiet, als Ersatz für das nun fehlende Naturdenkmal. "Obwohl keine rechtliche Verpflichtung dazu besteht", betonte der Planer. In Nachbarschaft zur nun gefällten Stiel-Eiche stehen zwei weitere große Eichen. "Diese Bäume bleiben erhalten, eine Fachfirma wird sich in den nächsten Tagen um die Pflege kümmern und entfernt in Abstimmung mit dem Kreis Unna Totholz aus der linken Eiche."

Thema "Kreuzkamp West" im Lokalkompass:
>Bürger wollen Zukunft für den Baum-Opa

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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