TRUDE HERR - "Ich will keine Schokolade!" 210 Jahre Schokoladenfabrik in Deutschland...

Als älteste bestehende Schokoladenfabrik Deutschlands wird die Halloren Schokoladenfabrik in Halle (Saale) angesehen, die aus einer im Jahre 1804 von F. A. Miethe gegründeten Konditorei hervorging. In Dresden wurde 1823 die Schokoladenfabrik Jordan & Timaeus gegründet. Hier wurde im Jahre 1839 die erste Milchschokolade hergestellt. 1839 gründete Franz Stollwerck (1815-1876) in Köln seine Mürbebäckerei, die er gemeinsam mit seinen fünf Söhnen zum Großunternehmen Franz Stollwerck & Söhne ausbaute... aber nein, ich wollte wirklich keinen Beitrag über Schokolade schreiben... es kamen per Post 2 PHILIPS Compact Cassetten aus Australien an, anbei noch diese Autogramm-Karte! Also Trude, gib Dein Bestes:

Trude Herr (* 4. Mai 1927 in Köln; † 16. März 1991 in Lauris bei Aix-en-Provence in Frankreich) war eine deutsche Schauspielerin, Schlagersängerin und Theaterdirektorin.

Im Millowitsch-Theater spielte sie u. a. in dem vom Fernsehen aufgezeichneten Lustspiel Der verkaufte Großvater (Premiere: 29. August 1955) neben Willy Millowitsch, Elsa Scholten und Franz Schneider erstmals in einer größeren Rolle mit. 1949 gründete sie mit ihrem Freund und Mentor Gustav Schellhardt die Kölner Lustspielbühne, deren Existenz jedoch nicht von langer Dauer war. Zeit ihres Lebens war sie stolz auf dieses Projekt und erwähnte es immer wieder in Presseinterviews. Nach dem Konkurs arbeitete Trude Herr einige Zeit als Bardame im Homosexuellen-Szenelokal Barbarina (Hohe Pforte).

Seit 1954 trat sie zur Karnevalszeit immer wieder bei den Veranstaltungen der verschiedenen Kölner Vereine als Büttenrednerin auf und erntete stets großen Applaus. In ihren Auftritten folgte sie dabei der seit den 1920er Jahren als Varieté- und Revuesängerin bekannten Grete Fluss. Trude Herr wurde dabei von Willi Schaeffers, dem Chef des Kabaretts Tingel-Tangel entdeckt, der sie 1958 in Berlin engagierte. Mit der deutschen Version von Percolator unter dem Titel Ich will keine Schokolade (ich will lieber einen Mann)[2] konnte sie mit Rang 18 in der deutschen Hitparade ihren überhaupt größten Schallplattenhit landen. Der deutsche Text wurde von Carl-Ulrich Blecher verfasst. Er schrieb allerdings drei Strophen, dadurch konnte der Instrumental-Part des Originals entfallen. Das Lied wurde in dem deutschen Schlagerfilm Marina von Trude Herr (als Trude Pippes) gesungen, der am 19. August 1960 mit seinen 15 Schlagern Premiere hatte. Mit diesem Musikfilm gelang ihr 1960 der Durchbruch. Sie spielte in über 30 Filmen mit, hatte zahlreiche Auftritte in Fernsehsendungen und Erfolg im Schlagergeschäft. Im August 1964 unternahm sie eine fünfmonatige Reise durch Sahara-Staaten,[3] wo sie 1969 den zum Volk der Tuareg gehörenden Tunesier Ahmed M’Barek kennenlernte. Er begleitete sie zurück nach Deutschland, wo beide heirateten; die Ehe hielt bis 1976. Mit eigenem Ensemble spielte sie im Millowitsch-Theater ab 16. September 1970 sehr erfolgreich Die Perle Anna, ab 21. September 1972 Die Familie Pütz.

Am 9. September 1977 eröffnete sie auf der Severinstraße ihr Volkstheater Theater im Vringsveedel. Dort wollte sie eine volksnahe Alternative zum etablierten Millowitsch-Theater aufbauen. Mit reichlich kölschem Humor und kölscher Sentimentalität und garniert mit einer Portion Vulgarität schrieb sie für dieses Theater Stücke wie Die kölsche Geisha (1977), Der Hausmann und Massage-Salon Denz (1979), Drei Glas Kölsch (1980), Scheidung auf Kölsch (1981), Die Hellseherin (1985) oder als letztes Theaterstück Im zweiten Frühling (1986). Ihr Bühnenpartner war in dieser Zeit Hans Künster. Der Spielplan dauerte nur von September bis Ende Dezember, die restliche Zeit war das Theater anderweitig vermietet oder stand leer. Ohne städtische Zuschüsse, die sie 1977 und 1982 vergeblich beantragt hatte, stand das Theater finanziell ständig auf schwachen Füßen. Daran änderte auch die sehr hohe Besucherauslastung von 97 % nichts - die Fixkosten mit 21 Beschäftigten sind zu hoch. Es war das bestbesuchte Theater in Nordrhein-Westfalen. Deshalb und auch wegen zunehmender Gesundheitsprobleme wurde das Theaterexperiment am 27. Februar 1986 beendet.

Zwischendurch wirkte sie in der WDR-Produktion Schöne Bescherung - Ein Beitrag zum Fest von Trude Herr mit, die im Dezember 1983 ausgestrahlt wurde. Zwischen Oktober 1986 und Januar 1987 nahm sie in den Info Studios (Monheim am Rhein) mit dem Produzenten Thomas Brück das Album Ich sage, was ich meine mit internationalen Hits auf, die sie mit deutschen Texten versah. Das Lied Niemals geht man so ganz, das sie mit Wolfgang Niedecken (BAP) und Tommy Engel (Bläck Fööss) interpretierte, erreichte im August 1987 Platz 20 in den deutschen Charts. Nach sechs schweren Operationen am Hals und an den Beinen zog sie aus gesundheitlichen Gründen im Juli 1987 auf die Fidschi-Inseln (nahe der Hauptstadt Suva). 1988 erhielt sie das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Im Januar 1991 kehrte sie mit Samuel Bawesi, ihrem Lebenspartner, von den Fidschi-Inseln nach Köln zurück. Im Februar 1991 zog sie nach Lauris, einem kleinen Dorf bei Aix-en-Provence in Südfrankreich, wo sie bereits im März 1991 an Herzversagen starb. Sie wurde auf dem Kölner Nordfriedhof beerdigt.

Meinen Dank an YouTube, Wikipedia, John Desmond in Australien und den Lokalkompass.

Autor:

Uwe H. Sültz aus Lünen

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