Aus dem Leben von Oma Emmi (6)
Oma Emmi geht zum Essen

Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und nicht namentlich erwähnt werden wollen.
Bei der heutigen Geschichte muss ich etwas vorwegschicken:
Die Lokalität, von der hier die Rede ist, liegt nicht in Brambauer und die Geschichte ist so unglaublich, die kann man sich nicht ausdenken, sie ist genauso passiert.
Sonntagsspaziergänge:
Sonntags gehen Oma Emmi und ihre Freundinnen gerne in der näheren Umgebung spazieren oder flanieren. Mal am Yachthafen in Datteln, mal in Seppenrade im Rosengarten oder zum Tag der offenen Tür, dem Weinfest oder was sonst so angeboten wird. Da eine der Freundinnen Führerschein nebst Auto besitzt, sind die Damen da flexibel.
Danach gibt es etwas auf die Gabel:
So ein Sonntagsausflug macht hungrig und natürlich macht es zu mehreren auch viel mehr Spaß, etwas essen zu gehen, also kehren die Damen regelmäßig ein. Mal am Yachthafen in Datteln oder beim Weinfest und eigentlich recht regelmäßig auf dem Nachhauseweg in ein Lokal am Wegesrand. So auch an besagtem Sonntag. Die Zeit war schon etwas fortgeschritten und da das Restaurant eine Mittagspause macht, schickten die Damen eine von ihnen vor, um nachzufragen, ob es noch etwas zu essen gibt. Freudestrahlend winkte diese dem Rest und so nahm der Kellner die Bestellung auf, ein Bierchen dazu und dem gemeinsamen Mittagessen stand nichts mehr im Wege.
Der Kellner brachte die Getränke und dann das Essen. Als die Damen mitten in ihrem Mahl waren, erschien der Kellner wieder an ihrem Tisch, allerdings nicht um zu fragen, ob alles in Ordnung sei; sondern um zu kassieren, denn er wollte schließen und für das restliche Essen hatte er auch sofort Styroporschalen mitgebracht, in denen die Damen ihr Restessen verpacken konnten. Das Bierchen konnte man ja schnell austrinken.
Überrumpelt:
Und wer jetzt sagt, das hätte ich mir nicht bieten lassen, der sollte bedenken, dass es sich um ältere Damen gehandelt hat, die an dieser Stelle vom Überraschungsmoment total überrumpelt waren. Wahrscheinlich genauso wie bei den Betrugsanrufen von denen man immer wieder hört.
Der Heimweg verläuft nun anders:
Der Kellner mag an diesem Tag eher Feierabend gemacht haben, er hat aber auch eine Gruppe älterer Damen als Kunden verloren, die recht regelmäßig eingekehrt waren und weitererzählt haben sie die Geschichte auch. An ihrem jetztigen Nachhauseweg liegt ein anderes Lokal am Wegesrand.
Nachtrag: Die Gaststätte, in der die Geschichte spielt, gibt es nicht mehr, daher kann ich auch den Namen nennen, es war Meermann in Waltrop.
Zum nächsten Teil der Geschichten geht es hier:

Zum ersten Teil der Geschichten kommen Sie hier:

Wie viel sind 30 Prozent von einem Euro?
Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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