Aus dem Leben von Oma Emmi (9)
Motorradverkauf
Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und nicht namentlich erwähnt werden wollen.
Die Vorgeschichte:
Der Sohn von Oma Emmis Nachbarin, nennen wir ihn hier einmal Kurt, hatte sein Motorrad verkauft. Der Käufer behauptete später, Kurt habe ihm nicht gesagt, dass das Motorrad einen Unfallschaden hatte. Deshalb kam es zu einer Gerichtsverhandlung, in der Kurts Schwester, seriös, in Lohn und Brot, verheiratet, also absolut glaubwürdig, Kurts Aussage, dass er dies beim Verkauf angegeben hatte, bestätigen würde.
Die Verhandlung:
Kurts Schwester kam nun in den Zeugenstand und bestätigte die Aussage ihres Bruders. Kurts Anwalt lehnte sich zurück, das war gelaufen. Der gegnerische Anwalt hakte nach: "Wie weit waren sie denn von Ihrem Bruder entfernt, als er dies gesagt hat?". "Wir saßen im Wohnzimmer, also ... so ca. 100 Meter." Kurts Anwalt fiel die Kinnlade runter. Der Richter hatte ein Einsehen mit der aufgeregten Schwester und griff ein: "Frau Schwester Kurt, überlegen Sie noch einmal, 100 Meter, das ist ungefähr die Länge eines Fußballfeldes!", Kurts Anwalt atmete auf, noch mal gut gegangen - kurzes Innehalten, dann ihre Antwort: "Ja, 100 Meter, wir haben ein großes Wohnzimmer."
Das Ergebnis:
Kurt musste das Motorrad zurücknehmen und immer wenn ich beim Fußball zuschaue, muss ich an das große Wohnzimmer von Kurts Eltern denken.
Die nächste Geschichte von Oma Emmi:
Hier geht es zur ersten Geschichte von Oma Emmi:
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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