doch noch mal Schnee - oh je !!!

Am heutigen Samstagmorgen hatte ich das Vergnügen, ein völlig neues Tele-Spiel spielen zu dürfen.
Es nennt sich Snowdriver extreme und ist derart innovativ, dass man dafür nicht einmal einen PC oder eine Spielekonsole benötigt.
Als Neuling habe ich als Fahrzeug einen nicht zu übersehenden Mercedes Vito Bus gewählt. Leichter Schneefall und damit verbundene schlechte Sicht sind Spielvorgabe. Also schalte ich zusätzlich das Abblendlicht ein.

Level 1:
Die Fahrt beginnt auf einem Garagenhof und endet bereits nach genau 12 Metern in Höhe des Gehwegs.
Dort haben drei rüstige Rentnerinnen mitten in der Einfahrt in Wild-West-Manie mittels Gehhilfen und Hackenporsche eine Wagenburg errichtet.
Die Damen unterhalten sich angeregt und lächeln mich freundlich an.
Ich gestikuliere zunächst ebenso freundlich zurück und deute dabei zart mit den Händen an, dass ich doch gerne auf die Straße abbiegen möchte.
Leider zeigt dies keine Wirkung.
Ich bin gezwungen, die Scheibe herunterkurbeln, um meine Absicht nun mündlich kund zu tun.
Die Damen räumen nun tatsächlich widerwillig das Feld. Im Hochfahren der Seitenscheibe hör ich noch: "Frecher Schnösel, so etwas hätte es früher nicht gegeben!"
Das gibt gleich drei Mal Punktabzug. Der Zähler steht bereits nahe des gelben Bereichs auf minus 60.
Froh gelaunt setze ich nun meine Fahrt auf der Lutherstraße fort. Und bin nach einhundert Metern schon unverhofft in Level 2:
Dieses wurde vom Spieledesigner kurz vor der Jägerstraße in Höhe der Einfahrt zum Rewe-Parkplatz angelegt.
Dort rangiert ein ca. 70jähriger Herr in der Absicht, nach links auf den Parkplatz einzufahren, einen japanischen Kleinwagen angestrengt vor und zurück.
Ich sehe, ihm kommt vom Parkplatz aus ein anderer Pkw entgegen.
Deshalb verbleibt ihm nur noch eine äußerst knappe Lücke von höchstens 5 m Breite.
Okay, das ist wirklich eng. Deshalb bleibe ich entspannt, bis der Herr seinen Kleinwagen auf den Parkplatz manövriert hat.
Der Zähler honoriert das mit einer Gutschrift von 20 Punkten.
In dem Augenblick, in dem ich wieder anfahren will, bemerke ich gerade noch, wie ein Pkw vom Parkplatz aus kommend nach links abbiegt und dabei voll in den Gegenverkehr und somit in meine Fahrspur gerät.
Ich trete auf die Bremse. Der Punktezähler schnellt auf 50 Punkte im grünen Bereich. Level completed.
Ich biege nun nach links auf die Jägerstraße ab. Dort befindet sich in Höhe des Rewe eine Fußgängerampel. Mir ist klar, das muss Level 3 sein.
Die Ampelanlage zeigt für mich Grünlicht.
Aus den Augenwinkeln sehe ich gerade eben noch zwei dunkel gekleidete Jugendliche, die trotz Rotlichts für Fußgänger ohne auf den Verkehr zu achten über die Straße laufen.
Weil ich mich jetzt doch schon ein wenig darüber aufrege, bekomme ich leider keine Punkte gut geschrieben.
Bei Level 4 falle ich glatt durch. Während in Lünen sämtliche Straßen im wahrsten Sinne des Wortes noch durch akute Schneeglätte glänzen, sind ab Autobahnbrücke Jägerstraße auf Dortmunder Gebiet die Straßen komplett geräumt und gestreut.
Mein Kommentar dazu bringt mich punktemäßig wieder in den Minusbereich.

Das Spiel setzt sich in der Art weiter fort. Mein Punktestand geht immer mehr in den roten Bereich.
Als ich bei S&E in Dortmund aus dem Laden komme, stehen links und rechts neben meinem Pkw andere Fahrzeuge derart eng geparkt, dass ich tatsächlich durch die Hecktüren einsteigen muss.
Nicht zu vergessen die nette Dame mit Kopftuch, die mir kurz vor Spielende auf dem Schellenkai die Vorfahrt nimmt, um dann bis kurz vor zu Hause mit knapp 30 km/H vor mir herzuschleichen. Doch das kann ich gut nachvollziehen.
Denn mit dem Handy in der einen und einer Zigarette in der anderen Hand ist das mit dem Autofahren auch wirklich nicht so einfach.
Mein Resümee:
Alles in allem ein wirklich innovatives, aufregendes Spiel.
Aber nichts für Leute mit schwachen Nerven !!!