Aus dem Leben von Oma Emmi (4)

Die Sache mit dem Kleingeld

Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und nicht namentlich erwähnt werden wollen.
Wenn es an der Kasse ewig dauert:
Kennt jeder, man hat es eilig und dann fängt der Kunde vor einem an, sein Kleingeld zu zählen. Ein Cent fehlt noch und das ganze Portemonnaie wird durchwühlt.
Zahlt man mit Karte passiert das nicht - könnte man denken, aber die Kartenzahler suchen dann ihre Karte, der Reißverschluss der riesigen Geldbörse, die auch als Kosmetiktäschchen durchgehen könnte muss erst rundum geöffnet werden, dann die Karte in den unzähligen Fächern suchen und am Ende ist die Geheimzahl vergessen oder die Karte streikt.
Nun, Oma Emmi gehört zu den altmodischen Barzahlern. Allerdings weiß sie immer, welcher Kleingeldbetrag in ihrem Portemonnaie schlummert, in der Schlange ist ja genug Zeit zum Zählen. So auch beim Einkauf im Getränkemarkt, der Endpreis betrug 30 Euro und 18 Cent. Zunächst einmal den 50 Euroschein rübergereicht, dann wollte sie noch 20 Cent nachschieben. Die Kassiererin war  neu und Schülerin als Aushilfe, im Hintergrund schaute ihr jemand über die Schulter. Es war ihr erster Tag, dennoch war ihre Antwort etwas überraschend: "Wozu die 20 Cent, Sie haben mir doch schon zu viel gegeben." Oma Emmi war sprachlos.
Nachschieben möchte ich an dieser Stelle aber noch, dass es auch Kassierer gibt, die fragen, ob man 51 Cent hat, damit sie einen "glatten Zehner" herausgeben können und die Aushilfe hat Oma Emmi nie wieder an der Kasse sitzen sehen.
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