Aus dem Leben von Oma Emmi (35)
Besuch beim Physiotherapeuten
Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und die nicht namentlich in Erscheinung treten möchten.
Körpersprache mal anders:
Oma Emmis Physiotherapeut war krank geworden, so dass ihr jemand anderes zugewiesen wurde. Zunächst wurde abgeklärt, was Oma Emmi am meisten beeinträchtigte, das Einschlafen des linken Fußgelenks mit einem einhergehenden Taubheitsgefühl.
Es konnte losgehen. Oma Emmi legte sich wie gewünscht auf die Liege und ließ alles locker.
Die Ersatzkraft schlug sanft gegen das Fußgelenk und begann zu sprechen: "Du lieber, lieber Fuß, bleib doch locker." Oma Emmi - etwas verwundert - antwortete: "Ich lass doch ganz locker", worauf erwidert wurde: "Mit Ihnen spreche ich nicht! Ich spreche mit Ihrem Fuß."
Oma Emmi war überrascht, aber es war noch nicht vorbei, die Ersatzkraft bearbeitete die Wade und weil Oma Emmi einen stechenden Schmerz verspürte, rief sie Aua. Die Antwort ging sofort an den Schmerzauslöser: "Du böse, böse Wade, du tust jetzt nicht mehr weh."
Oma Emmi glaubte sich am falschen Ort und wollte schon gehen, als ihr doch noch ein Tapeverband angeboten wurde, um die entsprechende Stelle zu stärken.
Die Ersatzkraft erklärte Oma Emmi am Ende dann noch, sie müsse mit ihrem Körper reden und ihn fragen, warum er Schmerzen bereite. Man muss wohl daran glauben.
Wieder zu Hause überlegte Oma Emmi, was sie ihrem Sohn erzählen sollte, der sicherlich anrufen würde, um nach ihrem Fuß zu fragen. Am besten wäre wohl: "Augenblick, ich reiche den Hörer mal weiter an meinen Fuß."
Hier geht es weiter mit Oma Emmi:
Zur ersten Geschichte kommen Sie hier:
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Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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