Aus dem Leben von Oma Emmi (15)
Berufsschule beim Papst in Lünen

Foto: Günther Simmermacher auf Pixabay
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Oma Emmi steht hier stellvertretend für all die Damen aus dem Vorort Brambauer, die mir eine ihrer fantastischen Geschichten erzählt haben und nicht namentlich erwähnt werden wollen.
Immer hilfsbereit:
Oma Emmi war immer hilfsbereit und so war es keine Frage, dass sie auch ihrer Schwägerin zur Seite stehen würde. Deren Tochter hatte die Sonderschule - so hieß das in früheren Jahren - besucht und es war sehr schwer für sie eine Arbeit zu bekommen. Endlich war sie erfolgreich in der Werbebranche untergekommen - so umschrieb ihre Familie das Verteilen von Prospekten wie den "Kleinen Lüner Anzeiger" und alle waren froh. Es gab nur ein kleines Problem, die Berufschulpflicht. Der Arbeitgeber war tatsächlich bereit, ihr einen Arbeitsvertrag zu geben, aber er wollte die Berufschultage nicht bezahlen und so stand der Job auf dem Spiel. Hier kommt nun Oma Emmi ins Spiel, denn die sollte die Verhandlungen mit der Berufsschule übernehmen. Wir sprechen hier von einer Zeit, als es noch keine Handys gab und auch nicht jeder Haushalt ein Telefon besaß - heute unvorstellbar.
Verhandlungen mit der Berufsschule:
Es konnte losgehen, die Schwägerin hatte die Telefonnummer und das Schreiben der Berufsschule herausgesucht und Oma Emmi wurde mit dem Sekretariat verbunden. Sie brachte ihr Anliegen vor und es kam zu einem längeren Gespräch, in dem sie erläuterte, wie schwierig es durch den Besuch der Sonderschule für das Mädel sei, eine Stelle zu finden und die Sekretärin immer wieder betonte, dass sie das nicht entscheiden dürfe und der Pabst dafür zuständig sei. Irgendwann platzte Oma Emmi der Kragen und sie tobte los: "Was hat der Papst damit zu tun, das Mädchen ist schließlich evangelisch!" Was Oma Emmi nicht wusste, der Schulleiter hieß Helmut Pabst und hatte nichts mit dem "Papst" zu tun.
Allerdings hat sich die Berufsschule auch nie wieder gemeldet, vielleicht hat die Sekretärin die Entscheidung ja doch allein getroffen - oder der Papst. Die Nichte von Oma Emmi konnte jedenfalls ihre Karriere in der Werbebranche fortsetzen, aber das ist dann schon wieder eine andere Geschichte.
Zur nächsten Geschichte geht es hier:

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Zum ersten Teil der Geschichten von Oma Emmi gelangen Sie hier:

Wie viel sind 30 Prozent von einem Euro?
Foto: Günther Simmermacher auf Pixabay
Foto: Harish Sharma auf Pixaby
Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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