Vergessene Plätze
Stonehenge im Ruhrgebiet?
Vergessene Plätze:
Der Name passt zu diesen roten Stangen, die wie eine "Stonehenge-Ausgabe des Ruhrgebiets" wirken - vier mal vier = 16 - quadratisch angeordnet - oder doch eher Marterpfähle, denn ich zermartere mir das Gehirn, worum es sich handelt. Seit ihrer Errichtung (um 2010 im Zuge der Kulturhauptstadt Ruhrgebiet) fahre ich fast täglich an ihnen vorbei zur Arbeit und erst jetzt sind sie mir aufgefallen. Warum können Sie "Hier" nachlesen.
Sie stehen auf einem Parkplatz an der Autobahnauffahrt zur A42 in Bodelschwingh, aber es gibt sie nicht:
Alles Fata Morgana?
Das hatte meine Neugier geweckt. Die ersten Eingaben bei google von wegen rote Stangen an der A42 brachten mich nicht weiter, mehr oder weniger zufällig fand ich die ersten in Gelsenkirchen - auch vier mal vier = 16 - quadratisch angeordnet - aber war das so richtig?. Nach dem nächsten Arbeitstag also noch einmal auf den Parkplatz, das Schild würde doch wohl mehr verraten. Leider waren irgendwelche Schmierfinken der Meinung, sie müssten die Hinweistafel in ihrem Sinne gestalten, so dass von der Seite, die sich auf Bodelschwingh bezog, nicht mehr viel zu erkennen war.
Das Stichwort "Parkautobahn" brachte mich dann etwas weiter und es handelt sich bei den "Stonehenge-Stangen" um eine hier geplante "Parktankstelle".
Noch nie gehört?
Dann geht es Ihnen so wie mir. An "Parktankstellen" sollte man Informationen über die Sehenswürdigkeiten entlang der Parkautobahn (gemeint ist die A 42 - kannte ich als Emscherschnellweg) oder den Emscherlandschaftspark "tanken" können. Betrachtet man die andere Seite des beschmierten Schildes findet man den Hinweis:
"Parktankstelle" genau da, wo die Pfähle stehen. Schaut man sich die Karte genauer an, findet man noch weitere "Parktankstellen" - die schon oben angeführte in Gelsenkirchen, eine in Castrop-Rauxel Bladenhorst, eine zwischen Essen und Oberhausen und eine in Duisburg.
Bei näherem Suchen findet man tatsächlich Fotos von den "Parktankstellen" in Bladenhorst und Gelsenkirchen. Bodelschwingh blieb mir verborgen. Einige weitere Klicks haben dann aber doch auf wikivoyage (kannte ich bisher auch nicht) zum Ziel geführt. So sah es hier im September 2010 aus:
Aus diesem Blickwinkel ist sie heute kaum noch sichtbar, es ist alles wieder zugewachsen. Außerdem sind die Mammutbäume gewachsen und die Stelen neben ihnen fehlen:
Bei der weiteren Suche bin ich auf die Machbarkeitsstudie gestoßen, in der die Planungen zur Gestaltung der Parkautobahn erläutert werden und siehe da - die "Parktankstellen" sind nie fertiggestellt worden, da fehlte das Geld. So blieb es bei den roten Stelen - vier mal vier = 16 - quadratisch angeordnet und die in Bodelschwingh hat man wohl schnell wieder vergessen.
Wird hoffentlich fortgesetzt - wenn ich weiter fündig werde - und vielleicht will ja jemand wissen, was ein Ohrenpark ist.
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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