Brambauer im Blickpunkt
Stadtführung durch Brambauers Geschichte
Brambauer - ein Musterbeispiel für die stürmische Wandlung einer Bauerschaft zur Industriegemeinde -
so der Titel der Stadtführung durch Lünens größten Stadtteil am 4. September. Startpunkt war das weithin sichtbare Colani-Ei oder Ufo, das sich oben auf dem alten Fördergerüst von Schacht IV befindet. Werner Joachims legte gleich los mit einigen Fakten über Brambauer, seine Höfe in früherer Zeit und das flächenmäßige Verhältnis zu Lünen.
Weiter ging es am ehemaligen Torhaus des Zechengländes vorbei zur Seilbahntrasse, auf einer Länge von über 2 Kilometern wurden über den Köpfen der Menschen Material und Kohlen quer durch Brambauer transportiert. Man erfuhr, wie viele Kohlen in Brambauer gefördert wurden, warum die Zeche Minister Achenbach hieß und noch so einiges mehr. Trotz der vielen Fakten kam keine Langeweile auf, denn Werner Joachims hatte anschauliche Beispiele parat durch die sich jeder etwas unter den Zahlen vorstellen kann.
Eine weitere Station war der alte Friedhof, auf ihm befindet sich die höchste Stelle Brambauers und die Wasserscheide zwischen Emscher und Lippe. Über die Grubenunglücke auf der Zeche wurde berichtet
und davon, dass auch auf dem Friedhof vor etwa 100 Jahren alles seine Ordnung hatte, die katholischen Einwohner waren im Norden, die evangelischen im Süden bestattet. Heute kaum noch vorstellbar.
Es ging weiter zur "Moltkeschule", die schon mehrfach ihren Namen gewechselt hat - als ich sie besucht habe, hieß zumindest der Teil, in den ich eingeschult wurde, Wittekindschule und das obwohl am Eingang "Luther-Bodelschwingh-Schule" zu lesen war, heute lautet ihr Name Profilschule. Die Wittekindschule ist an die Waltroper Straße gezogen. Es wurde lebhaft auf dem Schulhof, hier konnten fast alle Teilnehmer etwas zum Besten geben, zur Schule ist jeder gegangen.
Weiter ging es am Gemeindegasthaus "Stadtschänke" vorbei zum ersten Krankenhaus. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sie hier geboren ist und später in dem Haus gearbeitet hat.
Die letzte Station war die Karl-Haarmann-Straße und Werner Joachims gab Einblicke in die Entstehung der Wohnhäuser für die Bergleute. Auch die Eingemeindung nach Lünen im Jahr 1928 kam zur Sprache und die Verpflichtung der Stadt Lünen, im Zuge der Eingemeindung innerhalb von drei Jahren eine Straßenbahnverbindung zwischen Lünen und Brambauer zu bauen. Das ist bald 100 Jahre her, die Bahn gibt es noch immer nicht.
Ein Blick auf die Uhr zeigt, dass die Gruppe über 2 Stunden unterwegs gewesen ist, kurzweilig und interessant ist es gewesen, am Ende gibt es Applaus für den Gästeführer.
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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