Ausgrabungen an Synagoge
Schüler finden Hinweise auf Tauchbad
Steine entdeckten sie im Boden, die Reste einer Mauer. Schüler legten sie neben der alten Synagoge in Bork frei und Experten sagen, der Fund könnte ein Hinweis sein - war hier ein rituelles Tauchbad der Juden?
Ausgrabungen stehen sonst nicht im Stundenplan am Gymnasium in Selm, doch in dieser Woche tauschten die Schüler unter dem Titel "Gemeinsam etwas schaffen" das Klassenzimmer gegen die Baugrube. Mitarbeiter der Stadtwerke Selm hatten die auf der Rückseite der Synagoge vorbereitet, am Dienstag machte sich dann die Projektgruppe an die Arbeit. Schüler trugen Schicht für Schicht die Erde ab, legten unter Anleitung von Grabungstechniker Lutz Cramer vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe vorsichtig die Reste einer kleinen Backstein-Mauer frei und präsentierten am Donnerstag das Ergebnis. Bauarbeiten für Leitungen und Rohre hatten im Laufe der Jahre im Boden allerdings die Spuren der Vergangenheit verwischt und so gab es am Ende der Arbeiten keine endgültige Sicherheit, wohl aber eine Tendenz. "Die Mauer könnte durchaus Teil eines Tauchbades, einer Mikwe, gewesen sein, dafür spricht auch die Lage direkt neben dem Frauenbereich der Synagoge", so Dr. Eva Cichy vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Menschen die dem jüdischen Glauben angehören, steigen zur Erlangung religiöser Reinheit in das Wasser des Tauchbades.
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