Kommentar: Wünsche ohne Inhalt?
Weihnachten ist die Zeit der Wünsche - nicht nur im Hinblick auf Geschenke, sondern auch auf die Mitmenschen. Im Corona-Jahr vielleicht auf besondere Weise. Ein Kommentar von Daniel Magalski:
Die Wünsche, die wir sonst wohl tausende Male in der Weihnachtszeit aussprechen, sie wollen mir in diesem Jahr nicht so leicht über die Lippen. Wünsche, die eben Standard, doch nach tausenden Malen wohl oft eh schon nur noch eine Phrase sind - eine leere Hülle ohne echtes Gefühl. Wünsche, die wir auch in diesen Jahr wieder zu hören bekommen, bei der Arbeit, am Telefon, an der Supermarkt-Kasse. Im Corona-Jahr komme ich bei ihnen ins Grübeln. Wenn Senioren im Heim ihre Familie nicht sehen können, weil sie unter Quarantäne stehen - ist das dann eine fröhliche Weihnacht? Wenn Menschen nicht wissen, ob ihr Betrieb bald Insolvenz anmelden muss, hat man dann ein frohes Fest? Wenn Familien in Sorge sind um die, die an Corona erkrankt sind und vielleicht im Krankenhaus in Behandlung - wer hat dann erholsame Festtage? Im Warten auf Weihnachten treffen wir Tag für Tag auf Menschen, die auch nach tausend Wünschen keine fröhliche Weihnacht haben, nicht erst in diesem Jahr und nicht erst seit Corona. Menschen, die mehr brauchen als ein paar nette Worte. Die Weihnachtszeit auch für diese Menschen froh zu machen, das ist die Herausforderung.
Thema "Weihnachten" im Lokalkompass:
> Elf beschert Familie freche Weihnachten
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