Klaus Hoffmann - "So wie ich bin"
Es gibt die heiteren, die zum Nachdenken , die träumeschaffenden Songs. Und all denen ist eines gemeinsam,
das gnadenlose Gefühl der Aufrichtigkeit."So wie ich bin" gewährt einen genialen Blick in die vielleicht kreativsten Schaffensphasen von Klaus Hoffmann,einem Liedermacher, wie es in den letzten Jahren nur wenige gab. Wer ist übrig geblieben, aus dem großen Haufen der singenden Poeten? Hoffmanns Musik hebt sich ein wenig von allen anderen Sängern seiner Zeit ab; jedenfalls in diesen ersten Jahren.
Egal, ob als Edgar Wibeau in Plenzdorfs "Die neuen Leiden des jungen W.",oder als rebellisch, singender Berliner Barde bei "Was fang ich an in dieser Stadt?". Hoffmann brachte vor allem Ecken und Kanten mit, die ihn so interessant machten.
Den Hoffmann, der uns zu den Wurzeln Brels und des französischen Chansons führt und dabei "Die alten Weiberlein" vertont, wie kaum ein anderer Sänger. Danach springen wir über die Jahre und hören "Eine Insel" und "Flügel" zwei Liedern, die vor Poesie nur so sprudeln. Zum Schluss bleibt dann noch "Jedes Kind braucht einen Engel" und ein "Ciao Bella" das tief bewegt und dabei doch so treffend getextet ist.
Die Anhänger der ersten Stunde werden nicht mehr alle dabei sein,denn der Hoffmann heute ist auch älter geworden und hat mit dem jungen Rebellen nicht mehr s o o viel gemein - aber glauben sie mir - sollten sie Klaus Hoffmann noch nicht kennen, hier werden sie ihn kennenlernen.
Den jungen Straßensänger, der die Mittelmäßigkeit herausschreit und anprangert, der seiner Stadt Berlin im "Kreuzberger Walzer" eine wunderbare Liebeserklärung macht, nur um ihr kurze Zeit später mit "Was fang ich an in dieser Stadt?-"gnadenlos den Spiegel vorzuhalten.
Auf "So wie ich bin" hat man die Gelegenheit, die Karriere Hoffmanns zu begutachten, ohne sich gleich einen Stapel CDs zulegen zu müssen. 35 hervorragende Titel wie ich meine,dei es allemal wert sind und verdient haben gehört zu werden.
Autor:Peter Eisold aus Lünen |
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