Im Alter immer schöner
Vor der Stadtkirche St.-Georg herrscht momentan emsiges Treiben. Es wird kräftig in der Fußgängerzone gebaggert. Auch zur Kirche entsteht eine neue, schönere Treppe.
Baustellenerfahren ist die Stadtkirche ohnehin schon. In und an der Kirche selbst wird seit langem immer wieder gewerkelt. Denn so schön wie jetzt, war sie vor rund zwanzig Jahren nicht.
Der Zahn der Zeit hatte dem Gebäude – 1360-66 errichtet, nach einem Stadtbrand 1512-21 wieder aufgebaut – ordentlich zugesetzt. 1999 war dann die dringend notwendige Restaurierung im Inneren abgeschlossen. Doch auch das Äußere musste saniert werden. Geld musste her, aber woher? Sogar eine Aufgabe des Gebäudes wurde kurz diskutiert.
Dann wurde der Förderverein „Rettet die Stadtkirche“ gegründet. Er setzt sich mit großem Engagement und Ideenreichtum für die stetige Sanierung und Restaurierung der Kirche ein. Mit Erfolg: Nach vielen Maßnahmen am und im Gebäude gilt nun mittlerweile das Motto „Im Alter immer schöner“ für Lünens einziges hochgotisches Gotteshaus.
Der große Verdienst des Vereins „Rettet die Stadtkirche“ liest sich auch eindrucksvoll in Zahlen ab: Um die 400.000 Euro kamen schon zusammen. Das letzte abgeschlossene Großprojekt war die restaurierte Orgel, die nächste Mission ist schon klar definiert: die Restaurierung des großen Triumphkreuzes.
Neben den Spendenaktionen des Vereins, kam weiteres Geld für die Stadtkirche vom Land NRW und von den Vereinigten Evangelischen Kirchenkreisen Dortmund und Lünen.
Auch die Stiftung Denkmalschutz ist mit großem Anteil an der Erhaltung und Verschönerung der Kirche beteiligt. Die Stiftung steckte rund 110.000 Euro seit 2002 in die älteste Lüner Kirche. Die Langhausfassade wurde instand gesetzt. Das Mauerwerk war im Sockelbereich stark zermürbt und musste großflächig ausgetauscht werden. Zur Vermeidung weiterer Feuchtigkeitsschädigung wurde eine Drainiage gelegt und ein Sanierputz am Sockel angebracht.
Die Stiftung Denkmalschutz selbst wird unter anderem unterstützt durch Einnahmen aus Lotto-Spielen.
Wussten Sie übrigens, dass die fast 800 Jahre alte St. Johann-Baptist-Kirche in Brechten als Mutterkirche der Lüner Stadtkirche gilt? Denn St. Georg wurde zum Teil mit Steinen errichtet, die beim Bau der Brechtener Kirche übrig geblieben waren.
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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