Besuch in der Glashütte Gernheim, Petershagen
Am Wochenende war ich zu einer Ausstellung in der Glashütte Gernheim und habe natürlich die Gelegenheit wahrgenommen, mir das Museum und auch die eine oder andere Schauvorführung anzusehen.
Die Glashütte liegt direkt an der Weser, was zu früheren Zeiten für die Anlieferung des Materials und den Versand der fertigen Stücke wichtig war.
Gleich zu Beginn des Museums-Rundgangs sind in Gestellen Glasformen aufgehängt oder gestellt, die mit Klöppeln angeschlagen werden können, um, wenn man es denn kann, ganze Melodien zu spielen.
Da ich selbst mit Glas arbeite, weiß ich wie spröde das Material häufig reagiert und überhaupt nicht tut, was ich vorgesehen habe, sondern in Richtungen bricht, die meinen Vorstellungen völlig konträr sind. Deshalb erschienen mit die ausgestellten Werkzeuge auch teilweise recht grob und dem zarten Material nicht so recht angemessen.
Die Ergebnisse allerdings, sind wirklich hinreißend.
Überfanggläser werden zu zweifarbigen Kunstwerken, andere Gläser werden bemalt
oder Farbglas wird zu leuchtenden Bechern, Vasen oder Schalen.
Nicht alles, was aus hier aus Glas ausgestellt ist, ist ein reiner Gebrauchsgegenstand.
Kunstwerke aus Glas sind zwar leicht zerbrechlich, aber von einem ganz besonderen Reiz.
Die Schauvorführungen am 1.200° heißen Ofen werden von Torsten Rötzsch, dem Träger des Staatspreises für Kunsthandwerk in NRW durchgeführt. Ihm zuzusehen ist hochinteressant.
Das Glas kommt mit der Konsistenz von Honig weissglühend aus dem Ofen und wird deshalb ständig gedreht. Mit Wasser vorsichtig gekühlt härtet es allerdings relativ schnell soweit aus, dass es weiterverarbeitet und in die vorgesehene Form gebracht werden kann.
Wer sich auch nur etwas für Glas interessiert, sollte unbedingt dieses Museum besuchen, ganz abgesehen davon, dass man in Petershagen und Umgebung auch wunderbar wandern und fotografieren kann.
Autor:Renate Croissier aus Lünen |
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