Werbung früher - heute Geschichte
Aus dem Amt Brambauer 1928

aus dem Adressbuch der Stadt Lünen von 1930
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Als Brambauer noch Amtssitz war:
Im Adressbuch des Landkreises Dortmund von 1928 wird der heutige Lüner Stadtteil Brambauer kurz vor seiner Eingemeindung noch als "Amt Brambauer", bestehend aus den Gemeinden Brambauer, Brechten und Holthausen, geführt.

Schaut man in den Adressteil, so findet sich dort die ein oder andere Werbeanzeige. Früher wahrscheinlich der letzte Schrei, heute wirkt es altbacken.

Werbung im Einwohnerverzeichnis aus dem Jahr 1928:
Als erstes fallen die dreistelligen Telefonnummern, damals Fernruf genannt, ins Auge und dann die telefonische Zugehörigkeit zum Amt Mengede. Da hat sich zwar etwas geändert, denn Mengede gehört heute zu Dortmund, aber Brambauer hat trotz Eingemeindung nach Lünen die Dortmunder Vorwahl 0231.
Neben den großen Anzeigen finden sich auch einige im Adressteil. Ein paar möchte ich hier vorstellen, zum Beispiel


Das Hotel und Restaurant Brüggemann:


Hier haben Vereinsfeste nicht nur des TV Eintracht Brambauer stattgefunden und im Saal wurde 1922 sogar geturnt. Gräbt man ein bisschen tiefer, z.B. im Einwohnerverzeichnis von 1895, so ist Brüggemann da noch nicht zu finden. 1903 ist der Wirt Wilhelm Brüggemann dann aufgeführt, es gab allerdings keine Straßenbezeichnungen, nur Hausnummern und so steht dort Nummer 50; es gab 1903 außerdem Nummern mit dem Vorsatz Kolonie. 1928 sah die Anzeige so aus:

Heute dient es als Wohnhaus und wen die Adressangabe verwundert; die Dortmunder Straße wurde im Zuge der Eingemeindung 1928 wie einige andere Straßen umbenannt. Sie heißt jetzt Brechtener Straße.

Ins Auge fällt besonders das Türmchen mit dem wunderschönen Kupferdach im Giebel.


Manufaktur- und Modewaren Hermann Friedhof:

Auch Hermann Friedhoff gibt es im Adressbuch von 1895 noch nicht, er ist auch 1903 nicht zu finden, taucht aber in alten Unterlagen des Standesamtes 1906 als Kaufmann in Brambauer mit Wohnort Waltroper Straße 60 auf.
Manufaktur- und Modewaren. Wer sich nicht so recht etwas unter Manufaktur- (= Handwerk) waren vorstellen kann, man versteht darunter Stoffe, die dann weiter verarbeitet werden. Man findet diese Bezeichnung öfter in alten Unterlagen, auch in Brambauer.

Die beiden Häuser in der Waltroper Straße 58 und 60 stehen auch heute noch und sind zwei Positionen, die auf der Denkmalliste der Stadt Lünen stehen:

Scheich & Nüchter:

Fast daneben, nur ein bisschen weiter also Scheich & Nüchter und das dürfte vielen noch bekannt sein. denn das Geschäft gab es bis 2005. Laut Zeitungsbericht zur Geschäftsaufgabe wurde das Unternehmen 1903 gegründet. Da stand in Brambauer die katholische Notkirche noch. Die ist der Herz-Jesu-Kirche gewichen, aber das Haus von Scheich & Nüchter auf der Waltroper Straße 52 steht noch:

Es gibt noch mehr in diesen alten Adressbüchern zu entdecken.
Sie finden im Anhang noch weitere Bilder.
Quellen:

Autor:

Martina Seeliger aus Lünen

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