Abriss: Letzte Bilder aus der alten Lichtburg
Kino-Fans blutet bei diesen Bildern das Herz: Die Sessel sind kaputt, die Popcorn-Maschine ist Schrott, Filmstreifen liegen auf dem Boden. Es sind die letzten Fotos aus der alten Lichtburg.
Der Countdown läuft. In der nächsten Woche soll der Abriss starten und das ehemalige Kino aus dem Stadtbild verschwinden. Dem Lüner Anzeiger gab die neue Besitzerin Andrea von Bohlen die Möglichkeit zu einer letzten Fototour durch das alte Gebäude. Schon im nächsten Jahr will die Steuerberaterin dann unter anderem mit der Kanzlei Skok & von Bohlen in einen Neubau an gleicher Stelle einziehen. Seit Anfang der Woche laufen dafür die Vorbereitungen. Bauzäune sind schon aufgestellt, das alte Zeug muss raus. Retten können Nostalgiker hier nichts mehr. Vandalen, die in über zehn Jahren Leerstand immer wieder in das alte Kino eingedrungen waren, haben ganze Arbeit geleistet. Zerstörung überall. Kein Raum im Kino, in dem nicht Chaos herrscht. Die Leinwände, auf denen so viele Besucher die Filme sahen, sind zerschnitten oder mit Graffiti beschmiert. Schwarze Flecken an mehreren Stellen im Kino zeugen davon, dass die "Besucher" auch Feuer legen wollten. Erfolglos glücklicherweise. Die Reise in die Vergangenheit der Lichtburg könnte die perfekte Kulisse für einen Gruselfilm sein. Strom gibt es im Gebäude nicht mehr. Nur Taschenlampen spenden etwas Licht. Staub wirbelt im Lichtkegel auf, Scherben der zerschlagenen Scheiben glitzern auf dem Boden. Im Bereich der Theke riecht es – eine interessante Feststellung nach so langer Zeit im Leerstand – noch ganz schwach nach Popcorn. Kino-Erinnerungen kommen hoch. Wie war das noch damals beim Kindergeburtstag? Im Raum der Filmvorführer in der Etage über den Kinosälen stehen noch die grünen Metallschränke mit dutzenden Aufklebern. "Komm, wir geh'n ins Kino" wirbt einer von ihnen. In der Lichtburg ist das endgültig vorbei.
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