Welle an Betrugsdelikten
Polizei Dortmund warnt vor Telefonbetrügern
Hohe Zahl an Betrugstaten:
Der gesamte finanzielle Schaden bewegt sich im sechsstelligen Bereich. Sieben vollendete Taten seit Mitte Juni. Täglich kommen zahlreiche Meldungen über Versuche hinzu. Die Polizei Dortmund schlägt Alarm wegen einer nie dagewesenen Welle an Telefonbetrügereien! Und ruft deshalb noch einmal einen Jeden und eine Jede dazu auf, sie im Kampf gegen diese Kriminellen zu unterstützen!
Betroffen von den vollendeten Betrugstaten sind ältere Bürgerinnen und Bürger: ein 85-Jähriger in Lütgendortmund, der Bargeld und Gold verlor. Eine 73-Jährige in Hörde, die Bargeld und EC-Karten an Betrüger übergab. Eine 64-Jährige in Marten, die Wertsachen, Bargeld und EC-Karten den Betrügern überließ. Eine 80-Jährige in Barop, die hochwertigen Schmuck verlor. Oder zuletzt in der vergangenen Nacht ein 77-Jähriger, der Bargeld herausgab.
Die Beamtinnen und Beamten des bearbeitenden Fachkommissariates sind geschockt angesichts dieser Häufung. Die Ermittlungen in all diesen Fällen laufen. Die Haupttäter? Sie sitzen in den allermeisten Fällen in Callcentern im Ausland. Die Telefonnummern, die die Betroffenen in ihrem Display sehen, sind durch eine technische Methode namens Call ID Spoofing generiert und führen ins Leere. Die Ermittlungen gestalten sich aus diesem Grund schwierig und vor allem umfangreich.
Deshalb möchte die Polizei Dortmund auch noch an einer anderen Stellschraube drehen: Diese Kriminellen sollen auf Granit beißen! Weil die Menschen, die sie anrufen aufgeklärt sind und den Betrug erkennen. Weil sie immer und immer wieder von diesen Maschen hören und einfach nur eins tun, wenn sie einen Betrugsanruf erhalten: auflegen!
Vertreten sind in Dortmund derzeit übrigens zwei Maschen. Beide sind bekannt, werden aber leider immer wieder angewandt: Auf der einen Seite versuchen es Kriminelle als angebliche Kriminalbeamte. Die den Angerufenen von Einbrüchen oder Überfällen in der Nachbarschaf erzählen. Und davon, dass bei Festnahmen in der Umgebung Hinweise auf die Wohnadresse der Betroffenen gefunden wurden. Daher müsse man nun einen Einbruch befürchten und ginge auf Nummer sicher, wenn Wertgegenstände und Bargeld in die Obhut der Polizei gegeben werden. Der klassische "falsche Polizeibeamte".
Andererseits werden so genannte "Schockanrufe" gemeldet. Am Telefon meldet sich dann verzweifelt eine Angehörige oder ein Angehöriger und gibt schnell an einen angeblichen Polizisten oder Staatsanwalt weiter. Der oder die Angehörige habe einen Verkehrsunfall verursacht, heißt es dann. Ein Mensch sei dabei gestorben. Nun sei eine hohe Summe nötig, um eine Untersuchungshaft abzuwenden.
Die Polizei sagt noch einmal klar und deutlich: Erhalten Sie einen solchen Anruf, legen Sie sofort auf! Und informieren Sie unter 110 die "echte" Polizei. Mit den folgenden Präventionsbotschaften hoffen wir, möglichst viele Menschen zu erreichen. Und, liebe Journalistinnen und Journalisten, erhoffen uns, dass auch Sie dieses Bestreben unterstützen.
Unsere wichtigsten Tipps:
- Werden Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon um eine hohe Geldsumme bittet! Insbesondere die Polizei wird dies nicht tun. Legen Sie sofort auf.
- Egal wer vorgibt anzurufen - Polizei, die Tochter, der Enkel: Wird nachdrücklich nach Wertgegenständen und Geld gefragt, versuchen Sie Ihren angeblichen Gesprächspartner über die bekannten Erreichbarkeiten anzurufen und zu befragen. Familienangehörige über die Ihnen bekannten Nummern und die Polizei über die 110.
- Informieren Sie gerade ältere Angehörige, Freunde und Nachbarn über die gängigen Betrugsmaschen und machen Sie sie durch Aufklärung stark gegen Kriminelle.
Wer noch mehr zum Thema Prävention erfahren möchte, der sollte sich schon einmal den 7. Juli vormerken. Denn wie an jedem ersten Donnerstag informieren unsere Präventionsexperten Markus Schettke und Indra Naskar dann wieder um 17 Uhr in ihrem Online-Vortrag "132-0 aktuell - Sicher leben in Dortmund und Lünen" über aktuelle Betrugsmaschen und viele andere Themen. Die Anmeldung ist einfach: telefonisch unter Tel. 0231/132-7953 (montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr) oder per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de.
Quelle: Pressestelle der Polizei Dortmund
Autor:Anita Müller aus Lünen |
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