Oma Emmi ist manchmal nicht zum Schmunzeln (55)
LKW-Unfall auf der A1
Die Einleitung fehlt heute, denn sie erscheint mir unpassend.
Als Oma Emmi mich anrief, um mir die Geschichte zu erzählen, war sie noch immer fassungslos.
Unfälle aufgereiht wie an einer Perlenschnur
Als Oma Emmi und ihr Mann Bruno gestern auf dem Heimweg auf die A1 fuhren, begann es mit Polizeiautos, die versuchten mit Blaulicht und Martinshorn durch das erhöhte Verkehrsaufkommen vorwärts zu kommen. Deutlich zu erkennen - die große Leuchtschrift auf der Rückseite "NICHT ÜBERHOLEN".
Danach sahen sie Autos, die etwas merkwürdig rechts mit der "Schnauze" zum Teil leicht auf die Fahrbahn reichten - Bruno bemerkte: "Heute sind verdammt viele Autos liegengeblieben - und die dürfen sich auch nicht wundern, wenn sie in einen Unfall verwickelt werden, wie kann man sich so hinstellen." Das konnte Oma Emmi nur bestätigen. Die auf der Leitplanke sitzenden aus den PKW ausgestiegenen Insassen wirkten merkwürdig.
Es folgten weitere Polizeiautos, die überholten und dann die ersten demolierten Fahrzeuge, die Polizei war schon vor Ort und versuchte, die Scherben der Unfälle zur Seite zu schaffen. Oma Emmi und Bruno waren überrascht, glaubten aber fest daran, dass hier im dichten Verkehr jeweils unaufmerksame Zeitgenossen auf den Vordermann aufgefahren waren. Sie schlängelten sich langsam mit dem restlichen Verkehr durch die Unfälle, die mal rechts, mal links und auch mittig auf der Straße zu erkennen waren. Völlig surreal die ganze Atmosphäre. Es fielen ihnen auch einige "Drängler" auf und Oma Emmi stellte fest, dass genau solche Leute solche Unfälle produzieren.
Irgendwann ging es nicht mehr weiter und der Verkehr kam zum Stillstand. Noch immer glaubten Oma Emmi und Bruno an mehrere kleine Unfälle, verursacht durch unaufmerksame oder rücksichtslose Zeitgenossen. Lediglich das Riesenaufgebot an Polizei, Feuerwehr und Rettungswagen erstaunte sie.
Während sie schon längere Zeit im Auto standen und auf die Weiterfahrt warteten, kam Bruno auf die Idee mal nachzusehen, was da wohl los war und erfuhr die unglaubliche Geschichte, die man sonst nur von Cobra 11 aus dem Fernsehen kennt und als Unsinn abtut. Ein LKW hatte mit überhöhter Geschwindigkeit auf einer Fahrt von über 70 Kilometern all diese Unfälle verursacht und war nicht vorher zu stoppen gewesen. Doch das können Sie besser in den Zeitungen nachlesen (z.B. "Spiegel") oder im Fernsehen ansehen (z.B. "WDR").
Im Nachhinein sieht man einiges anders:
Oma Emmi und Bruno waren bestürzt, langsam dämmerte ihnen, dass sie alles ganz anders wahrgenommen hatten, weil die Wirklichkeit so unglaublich war - und außerdem, dass sie großes Glück gehabt hatten. Sie erfuhren auch, dass die Autofahrer über das Radio aufgefordert worden waren, die Autobahn zu verlassen. Aber die beiden hatten das Navi an und wollten durch das Radio nicht gestört werden und wer ahnt, dass er in solch eine skurrile Geschichte verwickelt wird.
Irgendwo vor ihnen landeten dann auch Hubschrauber und in Gedanken waren sie bei denen, für die die Geschichte nicht so glimpflich verlaufen ist.
Da heißt es die Daumen drücken, dass sie das alles gut überstehen.
Hier geht es mit Oma Emmi - mit einer netten Geschichte - weiter:
Zur ersten Geschichte von Oma Emmi kommen Sie hier:
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Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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