Chef ist eine Premiere für die Feuerwehr
Im Büro in der Wache brennt nicht selten noch bis weit in den Abend das Licht. Dr. Christian Märkert stammt aus Ostwestfalen und ist damit kein Pott-Kind, hat den Malocher aber trotzdem im Blut. Ein Blick auf neuen Chef der Feuerwehr Lünen.
Die Koffer zu packen und Koblenz zu verlassen, das war für Dr. Christian Märkert (41) kein Thema - doch dann kam ein Anruf. In Lünen suchte man zu dieser Zeit einen neuen Feuerwehr-Chef und so bewarb sich Märkert. Im Rathaus entschied man sich - für ihn und nun ist er schon seit über zwei Monaten im Amt. Märkert ist eine Premiere - zum ersten Mal in der Geschichte der Feuerwehr Lünen ist der Leiter der Feuerwehr ein "Externer", keiner aus dem heimischen Stall. Ein Mann wie er, der vor der Arbeit bei der Feuerwehr Koblenz unter anderem schon Stationen bei der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz oder der Feuerwehr Berlin im Lebenslauf stehen hat, ist doch sicher einer mit vielen frischen Ideen, oder? "Feuerwehr ist immer Team-Arbeit. Die Feuerwehr Lünen kann ja nicht nur von mir lernen, sondern ich lerne auch von der Feuerwehr Lünen", so Märkert. Die Kunst sei, den frischen Wind zu dosieren, denn zuviel frischer Wind werde schnell zum Sturm. Der Austausch ist dem neuen Chef deshalb besonders wichtig, sowohl mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Berufsfeuerwehr, als auch mit den Ehrenamtlichen in den sieben freiwilligen Löschzügen der Stadt. Gespräche, Gespräche und noch mehr Gespräche gehörten vor allem in den ersten Wochen zum Pensum.
Überblick behalten - auch ohne Berge
Der "Neue" ist offen für Neues, tauscht dafür auch mal - wenn es die Zeit erlaubt - das Oberhemd mit dem T-Shirt. Dr. Christian Märkert fährt dann mit raus zum Dienstsport, ist einfach ein Teil des Teams und hält so auf ganz anderer Ebene als im Büro Kontakt zu "seinen" Feuerwehrleuten. Der Chef will Ansprechpartner sein und wünscht sich Offenheit. "Wenn Menschen der Ansicht sind, dass ich nicht alle Tassen im Schrank habe, dann sollten sie mir das sagen", schmunzelt der promovierte Chemiker. Lünen ist auch neben der Arbeit, das stand für Dr. Christian Märkert schon nach kurzer Zeit fest, eine lebenswerte Stadt. Grün und mit Platz für Radfahrer. In Koblenz sei etwa "Fahrradstraße" ein Fremdwort und anders als in der alten Heimat finden sich in Lünen kaum Höhenmeter. Feuerwehrleute brauchen aber ohnehin keine Berge, um den Überblick zu behalten: Wenn Märkert vielleicht eines Tages die Koblenzer Aussicht vermisst, gibt es da ja noch die dreißig Meter hohe Drehleiter...
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