Bakterien: Vorsicht am Ternscher See
Passanten meldeten der Feuerwehr in Selm am Wochenende eine bläuliche Substanz auf dem Ternscher See. Auslöser sind nach neuesten Informationen des Kreises Unna Cyanobakterien - und die können eine Gefahr sein für Menschen und Tiere.
Die Bakterien, im Volksmund besser als Blaualgen bekannt, sind der Auslöser für den vor allem an den Ufern auf der Wasseroberfläche deutlich sichtbaren bläulichen Farb-Effekt. Im Sommer bei hohen Temperaturen fühlen sich die Bakterien besonders wohl und im Winter ist ihr Auftreten eher unüblich - doch in Rheinland-Pfalz meldete die Polizei erst in der letzten Woche einen Fall von Cyanobakterien in einem See! Im Sommer war der Ternscher See davon betroffen, nach einer Theorie des Kreises ist deshalb nun vielleicht auch kein aktueller Befall, sondern die Zersetzung von Überresten aus dem Sommer. Cyanobakterien produzieren Giftstoffe. Der Kontakt führt beim Menschen oft zu Hautreaktionen, bei Verschlucken des Wassers unter anderem auch zu Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Wenn Tiere, wie Hunde, das Wasser aufnehmen, es vom Fell schlecken oder davon trinken, drohen schwerste Vergiftungen bis hin zum Tod. Die Stadt Selm mahnt deshalb aktuell beim Spaziergang am Ternscher See zur Vorsicht. Menschen und Tiere sollten momentan den Kontakt mit dem Wasser meiden, appelliert Malte Woesmann, Pressesprecher der Stadt Selm. Das Ufer ist im Bereich der Fundstelle gesperrt, informierte am Montag eine Sprecherin des Kreises Unna.
Feuerwehr suchte nach dem Auslöser
Die Feuerwehr Selm war ab dem frühen Samstagnachmittag über mehrere Stunden am Strandweg im Einsatz. Vom Boot hielten Feuerwehrleute auf dem ganzen See Ausschau nach dem Grund für die bläulichen Schlieren im Wasser, fanden aber keine offensichtliche Ursache. Die Einsatzkräfte informierten deshalb das Ordnungsamt der Stadt Selm wie auch die Untere Wasserbehörde des Kreises Unna, diese nahm noch vor Ort Kontakt auf zum Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Mitarbeiter hier sollen Wasserproben untersuchen, weitere Proben gingen an das Hygiene-Institut in Gelsenkirchen. Ein Ergebnis erwartet man im Laufe der Woche.
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