Vereinsgründung: „Wir in Weddinghofen“ wollen ihr Dorf "pimpen"
„Wir wollen eine Duftmarke setzen“, erklärt Christian Weischede: Um den Bergkamener Stadtteil Weddinghofen lebendiger zu machen und wieder für ein Miteinander zu sorgen, hat er mit Gleichgesinnten den Verein „Wir in Weddinghofen“ gegründet.
„Ich bin seit 20 Jahren vor Ort“, erklärt Christian Weischede. „Ich habe miterlebt, wie sich Einiges verändert hat. Früher haben die Vereine für ein Miteinander von Alt und Jung gesorgt, aber mittlerweile sind viele überaltert.“ So gibt es schon seit Längerem keinen Schützenverein und auch der Gesangsverein hat sich aufgelöst. Auch von seinen Kunden hört der Apotheker des Öfteren Ähnliches. Der Verein soll nun eine soziale Plattform sein, in der sich alle in der Dorfgemeinschaft einbringen können. Weischede ist der Wir-Gedanke sehr wichtig: „Ich bin zwar der erste Vorsitzende, aber eigentlich sind wir alle der erste Mann. Ich bündle die Kräfte nur“, sagt er.
Alte Feste sollen wiederbelebt werden
Andere Stadtteile haben ihre eigenen Feste wie etwa das Hafenfest in der Marina Rünthe oder die Feierlichkeiten um das Oberadener Römerlager. „Wir haben nichts Vergleichbares. Das wollen wir ändern“, so Weischede. Eine erste „Duftmarke“ soll das Johannisfeuer am 29. Juni werden. Möglicherweise wird es einen ökumenischen Gottesdienst sowie Auftritte von Bands geben. „Das ganze ist aber noch in der Planungsphase.“ Der Erlös soll allen vier Kindergärten des Stadtteils zugutekommen.
Auch Parkbänke oder Spielgeräte sollen von den Erlösen der Aktionen angeschafft werden. „Die Palette wird davon bestimmt, was den Stadtteil lebenswerter macht“, erläutert Schriftführerin Ramona Romahn. Neben Christian Weischede und Ramona Romahn gehören auch der stellvertretende Vorsitzende Matthias Dresemann, die Beisitzer Wolfgang Kerak, Dirk Haverkamp, Bärbel Guschall, Uwe Radtke, Antje Totzek, Julian Deuse und Ewald Kölzow, Kassierer Werner Matiak, die stellvertretende Kassiererin Brigitte Matiak, die Kassenprüfer Knut Bommer und Olaf Kerak und der stellvertretende Schriftführer Jens Schmülling zum Vorstand.
Netzwerke sollen im Stadtteil entstehen
Wichtig ist dem Verein auch, dass Netzwerke geschaffen werden. Ein Beispiel: „Die Kirche besitzt eine Hüpfburg. Wenn ein Fußballteam sich ebenfalls eine anschaffen will, ist es doch stattdessen viel besser, wenn sich der Verein von der Kirche die Burg ausleiht“, erklärt Christian Weischede.
Geplant ist auch die Aufstellung von Spardosen im gesamten Stadtteil für gemeinnützige Projekte. Wichtig ist laut Satzung die Pflege von traditionellen Veranstaltungen und des Brauchtums, Förderung der Kinder- und Jugendeinrichtungen und des Sports im Stadtteil.
Was letztendlich alles angegangen wird, ist noch nicht klar. „Wir wollen viele Dinge einfließen lassen“, so Christian Weischede. „Wenn wir das auf viele Schultern verteilen können, ist die Mehrarbeit für jeden Einzelnen gar nicht so groß.“
Das Interesse ist jedenfalls vorhanden: Die Vereinsgründung in der „Alten Post“ war gut besucht.
Zum Austausch soll eine soziale Plattform www.wir-in-weddinghofen.de errichtet werden, auf der sich alle bestehenden Vereine des Stadtteils miteinander vernetzen können.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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