Mehr Wissen über Lesbos
ProMensch beschäftigt sich mit der Situation der Flüchtlinge

ProMensch hat sich in einem Workshop mit der Situation der Flüchtlinge auf Lesbos auseinandergesetzt. | Foto: Weskamp
  • ProMensch hat sich in einem Workshop mit der Situation der Flüchtlinge auf Lesbos auseinandergesetzt.
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„Die Wahrheit über Lesbos“ heißt ein Projekt, in dem sich verschiedene Teilnehmer bei ProMensch in Kamen über die Situation der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos informiert und darüber einen Film produziert haben.

Bei dem Workshop beschäftigen sich die Teilnehmer mit verschiedenen Videosequenzen. Dafür haben sie auch Daniela Tietz interviewt und andere, die vor Ort in Moria waren. Moria ist ein Stadtbezirk der Gemeinde Mytilini auf der griechischen Insel Lesbos. Zudem hat ihnen eine syrische Schriftstellerin eines ihrer Gedichte zur Verfügung gestellt. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Kamen.
Auf die Idee zu dem Workshop kam Daniela Tietz, nachdem sie mehrfach auf Lesbos gewesen war (insgesamt acht Mal) und die Flüchtlinge im Lager Moria dort unterstützt hat. „2017 war ich das erste Mal da. Wir haben uns unter anderem um Kleidung für die Flüchtlinge gekümmert und Essen verteilt. 2018 habe ich mich mit dem Vorstand von ProMensch zusammengesetzt. Im Zuge dessen haben Bilitis und ich auch Lesungen abgehalten“, sagt sie über Aktionen mit Bilitis Naujoks.
Die Teilnehmer finden das Projekt sehr interessant. „Ich habe mich schon vorher mit Mediengestaltung beschäftigt und Videos erstellt“, berichtet Luca (14). „Bilitis hat mich dann gefragt, on ich mitmachen möchte.“ Sina (16) wurde von ihrer Oma auf das Projekt aufmerksam gemacht. „Ich wollte gerne mehr über die Situation auf Lesbos wissen, auch da es in den sozialen Medien für viel Aufsehen sorgt. Ich fand aber keine tiefergehenden Infos“, sagt sie. „Wir wollen anderen erklären, was dort los ist.“ Makadji arbeitet schon seit mehreren Jahren für ProMensch. „Ich wollte etwas über die Flüchtlinge und ihre Situation lernen“, sagt er. Zwei weitere Teilnehmer, Hannah und Tobias, konnten an dem Tag nicht.
Für die Technik kamen Gionatan Scipione und Marvin Buhl als Experten dazu. „Wir schneiden den Film und liefern das Equipment“, erklärt Buhl. „Die Interviews haben wir auch gefilmt“, beschreibt Scipione. „Die Fragen haben sich die Jugendlichen überlegt.“ Auf einen roten Faden haben die Beiden auch geachtet.
„Die Situation wurde von Mal zu Mal schlimmer“, sagt Daniela Tietz über das Flüchtlingslager auf Lesbos, das mittlerweile sogar abgebrannt ist. In dem Camp, das eigentlich für etwa 400 Flüchtlinge gebaut wurde, lebten zuletzt über 21.000 Menschen. Inzwischen ist ein neues Camp entstanden, dass aber bei dem starken Regen vor Ort schnell unter Wasser steht. In den Camps auf anderen Inseln und an anderen Flüchtlingsrouten sehe es oft genauso aus.
Auf die Idee, etwas mit Jugendlichen zu dem Thema zu machen, kam sie, da sich Jugendliche oft für politische Themen interessieren, wie sie findet. „Zum Beispiel setzen sich viele bei Fridays for Future ein“, sagt sie. So könne man Medienkompetenz mit interessanten Themen verbinden. „Die Zustände auf Lesbos werden zu Hause nur selten oder gar nicht diskutiert.“

Der Film wird auch auf YouTube und anderen sozialen Plattformen zu sehen sein.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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