Heimatverein
Denkmal auf Friedhof Flierich restauriert - Spende der Sparkasse
Für das Denkmal auf dem evangelischen Friedhof in Flierich, das an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs erinnert, war es höchste Zeit: „Einige Namen waren schon ganz verwittert und nicht mehr zu entziffern“, erzählt Heike Kleineweischede, die Vorsitzende des Heimatvereins Kerspell Fle-ik e.V.. Witterung und Abgase hatten dem Sandstein stark zu schaffen gemacht, und schon seit 2014 bemühte sich der Heimatverein, das Denkmal wieder Instand zu setzen.
Mit einer großzügigen Spende der Sparkasse Bergkamen-Bönen, über deren Höhe sich die Spender diskret ausschwiegen, war nun eine grundlegende Restaurierung möglich. Sparkassendirektor Tobias Laaß und Vorstandsvorsitzende Beate Brumberg machten sich jetzt ein Bild vom frisch renovierten Denkmal. Auch Bönens Bürgermeister Stephan Rotering war gekommen und meinte: „ An diesem Beispiel kann man schön sehen, dass ohne Moos nix los ist – ohne Ehrenamtler aber auch nicht.“
Steinmetz Martin Dickel hatte die Aufgabe, sich nach einem langlebiger und robusten Stein umzusehen und wurde fündig: „Der Granit, den ich hier verwendet haben, kommt aus den USA. An den verschiedenfarbigen Adern, die sich durch den Stein ziehen, kann man sehen, dass es sich um ein Tiefengestein mit verschiedenen Schichten handelt“, erklärt Dickel. Die helle Granitplatte, die sich im Farbton an den Sandstein des Denkmals anlehnt, wird sicher lange halten: „Länger als die Sandstein-Elemente auf jeden Fall“, so Dickel. Auch die Erhaltungsmaßnahmen am Denkmal sind nun einfacher auszuführen.
Doch bevor der Steinmetz die Namen der Toten einarbeiten konnte, musste erste einmal gründlich recherchiert werden. „Wir haben vor ein paar Jahren einen Aufruf in der Presse gestartet, mit der Bitte, und alte Familienfotos und Ähnliches zur Verfügung zu stellen“, erklärt Heike Kleineweischede. „Die verloren gegangenen Namen haben wird über das Landeskirchliche Archiv in Bielefeld herausgefunden.“
49 Namen kamen so zusammen, Soldaten aus den Ortschaften Bramey, Lenningsen, Brüggen, Flierich und Osterflierich. Einige der Opfer sind erst nach Kriegsende an ihren Verletzungen gestorben, der letzte im Dezember 1918. „Viele der Familiennamen, die hier auftauchen, gibt es noch in der Gegend“, weiß Martin Dickel. „Eine Bauernfamilie hat vier ihrer Söhne im Krieg verloren.“ - Leider nicht die einzigen. Zwei Reihen schlichter Kreuze vor dem Denkmal erinnern an die jungen Männer aus den Dörfern, die im Zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen.
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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