Woolworth trotzt dem Kaufhaussterben
Das Hertie Kaufhaus in Kamen ist schon lange dicht. Unvermietet, leer und düster gammelt der riesige Betonklotz in der Kamener City vor sich hin. Auch andererorts mussten Karstadt- und Hertie-Häuser schließen. Sind Käufhäuser nicht mehr zeitgemäß? - Woolworth hingegen expandiert.
Bereits 25 neue Kaufhausstandorte hat Woolworth seit dem Neustart im Sommer vergangenen Jahres eröffnet. Am Unternehmenssitz in Unna und in den 183 Kaufhausstandorten bundesweit beschäftigt das Unternehmen gegenwärtig 5.800 Mitarbeiter.
„Woolworth schreibt seit vielen Jahren zum ersten Mal wieder schwarze Zahlen“, sagt Dieter Schindel, der geschäftsführende Gesellschafter des Handelsunternehmens. „Wir haben neue Sortimente integriert und die Altbestände weitgehend abverkauft.“
Die Geschäftsführung und die Hauptgesellschafter, bestehend aus der H.H. Holding unter Stefan Heinig sowie der Tengelmann-Gruppe unter Karl-Erivan W. Haub, haben angekündigt, den Gewinn in die Neuausrichtung der Woolworth-Standorte zu investieren: Die Mittel werden für Renovierungen, Umbauten und Neueröffnungen eingesetzt. Bis Ende dieses Jahres soll die 200. Filiale eröffnet werden. Langfristig, so Schindel, könne man sich in Deutschland bis zu 500 Kaufhäuser vorstellen. Er will einen Beitrag dazu leisten, dass die Fußgängerzonen von Städten ab 30.000 Einwohnern stärker belebt werden. Auch Citylagen in Großstädten sowie Stadtteil-Lagen und Einkaufszentren böten sich als Woolworth-Standorte an.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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