Willi Herren entschuldigt sich bei Fans wegen Salafisten-Skandal
Der Künstler Willi Herren ist in den vergangenen Tagen durch einen gemeinsamen Auftritt mit Salafisten-Prediger Pierre Vogel in die Schlagzeilen geraten.
Dadurch, dass Willi Herren als Künstler bei der „Holzwickeder Partynacht“ auftritt, ist dies natürlich ein sehr sensibles Thema.
Aus diesem Grund möchte Willi Herren sich bei seinen Fans für den Auftritt mit dem Salafisten-Prediger Pierre Vogel öffentlich entschuldigen:
"Mit dieser Erklärung möchte ich nochmals ausdrücklich und unmissverständlich darauf Hinweisen, dass ich weder ein Freund noch ein Befürworter der Vereinigung der Salafisten bin.
Ich distanziere mich in aller Deutlichkeit von jeglichen Gruppierungen, die menschenfeindlich, menschenverachtend oder rassistische Hintergründe haben.
Des Weiteren bitte ich in Zukunft davon abzusehen, dass ich mit solchen Gruppierungen genannt oder in Verbindung gebracht werde.
Ich habe mich in den vergangenen Tagen mehrfach dazu offen erklärt.
Ich sehe ein, und dies habe ich deutlich an allen mir zur Verfügung stehenden Stellen zum Ausdruck gebracht, nicht richtig gehandelt und verhalten zu haben. Dies tut mir sehr leid und ich möchte mich hierfür an dieser Stelle nochmals ausdrücklich entschuldigen.
Ich habe einen Fehler gemacht und muss dazu auch stehen.
Ich habe hierfür heftige Kritik erhalten, die, solang sie sachlich und nicht beleidigend oder verachtend war, absolut gerechtfertigt ist.
Wer von uns allen hat nicht einen alten Schulfreund, den er Jahre nicht gesehen hat. Im ersten Augenblick des Wiedersehens habe ich mich gefreut, diesen Menschen, mit dem ich in der Kindheit viel Zeit verbracht habe, wiederzusehen.
Was mir in dieser Situation nicht bewusst war ist, dass man mich benutzt hat. Es war überhaupt nicht meine Absicht, auf die Bühne zu gehen. Hier wurde ich unabgesprochen hingedrängt.
In diesem Augenblick, und das muss ich leider zugeben, habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, auf für ein Eis ich da begeben habe.
Ich sage hier und an dieser Stelle dass ich mich dafür schäme, mich mit solchen Menschen auf der Bühne gezeigt zu haben.
Hierfür entschuldige ich mich aufrichtig und von ganzem Herzen und bitte jeden, der mit mir zu tun hat oder sich für meine Person interessiert, diese Entschuldigung anzunehmen.
Ich bin von meinen Eltern zu einem toleranten Menschen erzogen worden, der
unvoreingenommen jeden Menschen verstehen möchte.
Jeder Mensch hat eine Chance verdient, sich zu erklären.
Leider überschreiten manche Menschen die selbst so toleranten Regeln in unserem Land. Dies war mir bis zur vergangenen Woche in diesem Ausmaß leider nicht bewusst. Denn sonst wäre mir dieser Auftritt mit Herrn Piere Vogel nicht passiert.
Als Christ wurde ich geboren und erzogen. Im christlichen Glauben werden auch meine
Kinder erzogen. Wir leben in einem Land der Religionsfreiheit und darauf können wir stolz sein.
Ohne es eigentlich erwähnen zu müssen sind Rechtsradikalismus, Rassenhass, Unterdrückung von Minderheiten, sowieso Gewalt und Tod im Namen der Religion für mich absolute „No-Go-Themen“!
Ich möchte an dieser Stelle allen meinen Freunden und Fans danken, die mir in den
letzten Tagen beigestanden haben und mich unterstützt haben.
Es sind für mich und hier übertreibe ich nicht, mit die schlimmsten Tage meines Lebens.
Ich danken allen, die mir diesen Fehltritt verzeihen und mich auch in Zukunft so annehmen, wie ich bin.
Leider bin ich trotz meines Alters manchmal ein Kindskopf. Aber bitter glauben Sie mir, dass ich ein wirklich großes Herz habe und keine falschen Absichten im Schilde geführt habe.
Ich danke meinem Team, dass sich in den letzten Tagen so ohne Wenn und Aber um mich und meine Belange gekümmert hat.
Und es hat wirklich gut getan zu spüren, dass man trotz eines schwerwiegenden Fehlers auf wirkliche Freunde und Partner zählen kann.
Es tut mir außerordentlich Leid, was dort passiert ist und ich möchte noch mal ganz deutlich machen, dass ich unwissend in ein Bild gedrängt wurde, was ich niemals bekleiden wollte.
Auch ich verfolge nun besonders aufmerksam das Treiben der Salafisten und habe
mich in den letzten Tagen intensiv in das Thema eingelesen.
Das ist nicht die Weltanschauung, wie ich mir eine Welt in Frieden und
ohne Hass vorstelle.
Für konstruktive Kritik bin ich jederzeit erreichbar und gegenüber den Medienvertretern zum ordentlichen Dialog bereit.
Propagandistische Berichterstattungen sind ebenso fehl am Platz wie mein Verhalten. Letztlich ist es so, dass je mehr diese Randgruppe in den Medien erwähnt wird, genau das erreicht wird, was sich diese Menschen wünschen. Darstellung in der Öffentlichkeit.
Ich werde einen solchen Fehler niemals wieder begehen und bedanke mich herzlich für Ihre Weitsicht und den konstruktiven Dialog.
Viele Grüße
Ihr
Willi Herren"
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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