Wenn Eltern Hilfe brauchen: Bergkamen sucht neue Familienpaten

Familienpaten werden auf ihre neuen Aufgaben intensiv vorbereitet. | Foto: privat
  • Familienpaten werden auf ihre neuen Aufgaben intensiv vorbereitet.
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Es gibt schon Wartelisten. Viele Familien hoffen darauf, dass Ihnen bald ein Familienpate im ganz normalen Familienalltag hilft. Die Premiere des ungewöhnlichen Projektes, angestoßen von „Kinder im Zentrum – Runder Tisch Bergkamen“ vor gut einem Jahr, war ein großer Erfolg, der sich inzwischen herumgesprochen hat. Deshalb beginnt Anfang des Jahres auch der nächste Qualifizierungslehrgang.

Eine Lehrerin, die bald in Rente geht, will bei dieser neuen Ausbildungsrunde auch dabei sein. Deshalb besuchte sie den Runden Tisch, um sich Informationen aus erster Hand zu holen. „Ich habe das Projekt in der Zeitung verfolgt und finde es fantastisch“, schildert sie. „Ich brauche Kontakt zu Menschen – deshalb möchte ich hier mitmachen.“ Das ist auch der Antrieb für eine andere Interessentin, die spontan dazugekommen ist. „Ich finde das eine tolle Idee – und ich arbeite gern mit Menschen zusammen“, sagt sie.

Familien entlasten

Die drei Interessentinnen hatten aber auch viele Fragen im Gepäck. Über die Inhalte der Ausbildung, über die Begleitung der Familienpaten durch Fachleute und die Frage, wie Paten und Familien schließlich zusammenkommen. Sonja Werner, Margarethe Hackmann und Jochen Wehmann, die gemeinsam die Qualifizierung der Familienpaten inhaltlich gestalten, hielten Antworten bereit. „Wir haben einen eigenen Beirat, in dem auch die bereits ausgebildeten Familienpaten vertreten sind und der in allen Situationen beratend zur Seite steht“, betonen sie. Die Zusammenführung von Familien und Paten wird vom Familienbüro der Stadt begleitet. Auch die neue Qualifizierungsrunde lehnt sich an die bewährten Inhalte an – ergänzt um den inzwischen reichen Erfahrungsschatz der aktiven Paten.
Zehn Familienpaten hatten die erste Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Fast alle betreuen seit beinahe einem Jahr junge Familien. Eine sechsköpfige Familie ist dabei – mit erst wenige Monate alten Zwillingen. Hier spielt die Familienpatin mit den Kindern, geht mit ihnen spazieren oder hilft bei der Bewältigung von Arzt- und Behördengängen. So haben die Eltern für einige Stunden in der Woche auch etwas Zeit für sich selbst. Eine andere Familienpatin unterstützt eine junge Mutter mit mehreren Kindern. „Ihre eigene Mutter lebt weit entfernt – sie braucht einfach eine mütterliche Freundin als Ansprechpartnerin und Entlastung“, erzählte sie den künftigen Familienpatinnen. Sie spielt mit den Kindern, geht mit ihnen ins Kinder-Theater oder schenkt ganz speziell einem Kind ihre ganze Aufmerksamkeit. „Inzwischen ist viel Vertrauen und gegenseitige Aufmerksamkeit entstanden – ein fast freundschaftliches Verhältnis“, sagt sie.

Neuer Lehrgang startet Anfang 2013

Anfang 2013 wird der neue Qualifizierungslehrgang für die Familienpaten beginnen. Zuvor gibt es noch einen Informationsabend für alle, die mitmachen wollen. Wer Freude am Umgang mit Kindern hat oder selbst Kinder aufgezogen hat, ist wie geschaffen für dieses verantwortungsvolle Ehrenamt. Einige Stunden in der Woche sollen die Familienpaten später junge Familien in ihrem Alltag unterstützen – in einem Umfang und für eine Dauer, die jede Familie und jeder Pate selbst bestimmen kann. Zur Ausbildung, die über mehrere Wochen läuft, gehören u.a. die eigene Rolle, Nähe und Distanz, Erste Hilfe am Kind oder auch Rechts- und Versicherungsfragen. Die Familienpaten sind ein Modellprojekt, das insgesamt drei Jahre dauern wird und anschließend – so das Ziel – fest in Bergkamen verankert werden soll.
Interessenten können sich bei Sonja Werner unter Tel. 02307 965258 oder s.werner@bergkamen.de oder bei Margarete Hackmann, Tel. 02307 280633 oder buero@famkitabe.de, über die Qualifizierung informieren und anmelden. Hier können sich übrigens auch Eltern, die an einer Alltagshilfe von Familienpaten interessiert sind, melden.

Autor:

Martina Abel aus Kamen

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