Trotz Verkauf keine Entlassungen am Hellmig-Krankenhaus
„Alles positiv“ heißt es bei der geplanten Fusion des Kamener Hellmig-Krankenhauses mit dem Klinikum Westfalen, das bisher aus dem Dortmunder Knappschaftskrankenhaus und der Klinik am Park in Lünen besteht. Alle Mitarbeiter werden übernommen, werden aber teilweise an einem der anderen beiden Standorte des Klinikum eingesetzt.
Auch die Gehälter werden nicht verändert, wie Norbert Vongehr, Geschäftsführer des Hellmig-Krankenhauses, versichert. Er selbst wird zum 1. Januar 2013, dem Tag der Fusion, auf einen anderen Posten in der Verwaltung des Klinikums wechseln. Des Weiteren genießen die Mitarbeiter sechs Jahre Kündigungsschutz, versichert Bürgermeister Hermann Hupe, Aufsichtsratsvorsitzender des Hellmig-Krankenhauses. Möglicherweise werden sogar noch weitere Mitarbeiter eingestellt.
Die Sterilisation der medizinischen Geräte wird zukünftig wohl zentral für alle drei Krankenhäuser in Dortmund vorgenommen. „So wird weniger Zeit für den Vorgang verwendet“, beschreibt Norbert Vongehr die Vorteile. Auch die Verwaltung wird zentralisiert. Im Kamener Krankenhaus wird es aber immer Ansprechpartner geben, betonte Hermann Hupe.
Ein weiterer Bereich, der möglicherweise verändert wird, ist die Küche. Es werde aber keine Aufträge an externe Firmen geben, so der Aufsichtsratsvorsitzende, sondern eine Zentralküche. „Wir wollen die Qualität weiter hochhalten.“ Michael Kleinschmidt, kaufmännischer Direktor in Dortmund, ergänzt: „Bestimmte Beilagen werden wohl gefroren geliefert, gekocht wird aber frisch vor Ort.“ Externe Anbieter sollen dagegen etwa im Bereich der Radiologie oder in einer neuen Dialysepraxis zum Zuge kommen.
Der Betriebsrat des Klinikums Westfalen wird Anfang 2013 geschlossen zurücktreten, um den Weg frei zu machen für eine neue Wahl im größer gewordenen Unternehmen.
Bisher verfügt das Kamener Hellmig-Krankenhauses über 207 Betten. Durch eine weitere, geplante geriatrische Abteilung kommen 60 Betten dazu. Damit soll dem demografischen Wandel Rechnung getragen werden. In den nächsten Jahren sollen zehn Millionen Euro in das Hellmig-Krankenhaus investiert werden, so Michael Kleinschmidt. Das Krankenhaus sei gemeinnützig und nicht so sehr auf Gewinn ausgerichtet, betonte Hermann Hupe.
Auch vom Kartellamt, das die Fusion noch prüft, wird es wohl keine Einwände geben, wie Hermann Hupe versichert. „Wir werden durch den Zusammenschluss ja kein marktbeherrschendes Unternehmen.“
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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