Stubentiger können aufatmen: Katzen dürfen nicht mehr abgeschossen werden
Die Zahlen hatten Tierliebhaber aufschrecken lassen: Im Kreis Unna wurden im Jagdjahr 2013/2014 108 Katzen von Jägern erschossen.Doch jetzt ist Aufatmen angesagt - das Kabinett beschließt den Entwurf des Ökologisches Jagdgesetzes.
Die Landesregierung hat nach der Auswertung der Verbändeanhörung den Entwurf für das neue Ökologische Jagdgesetz NRW (ÖJG) verabschiedet. „Wir wollen mit dem neuen Ökologischen Jagdgesetz den Tierschutz verbessern, den Artenschutz stärken und den Schutz des Waldes sichern“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel nach der Kabinettsitzung in Düsseldorf.
Das neue Ökologische Jagdgesetz orientiert sich an drei Zielen:
Zum einen soll es den Tierschutz verbessern. Praktiken, die aus heutiger Sicht mit dem Tierschutz nicht mehr vereinbar sind, sollen künftig untersagt werden. Hierzu zählen etwa die Fallenjagd mit Totschlagfallen, die Baujagd sowie die Ausbildung von Jagdhunden an zuvor flugunfähig gemachten Enten. Zudem wird die bisherige Praxis des Abschusses von Katzen grundsätzlich untersagt. Unberührt hiervon bleiben die bereits bestehenden Ausnahmen nach dem Tierseuchenrecht und aus artenschutzrechtlicher Sicht. Der Abschuss von Hunden soll nur noch in absoluten Ausnahmen möglich sein, wenn andere und mildere Mittel vorher nicht erfolgreich waren.
Artenschutz stärken
Die Erhaltung der Artenvielfalt ist ein weiteres Ziel. Daher hat die Förderung der Entwicklung heimischer Arten Vorrang vor jagdlichen Interessen. Der Katalog der jagdbaren Arten soll in Nordrhein-Westfalen daher neu festgelegt und anhand bestimmter Kriterien aktualisiert werden.
Auch soll der Waldschutz gestärkt werden, Durch zu hohe Wildbestände entstehen in den Wäldern große Verbiss- und Schälschäden. Oberstes Ziel ist eine Anpassung der Wildbestände an die Kapazitäten des jeweiligen Naturraumes. Zur Verbesserung der Waldschutzes werden die Bejagungsmöglichkeiten auf Schalenwild verbessert, indem die Abschussmöglichkeiten erleichtert werden. Die Jagdzeiten für Rehwild und Rothirsch werden entsprechend angepasst.
Autor:Martina Abel aus Kamen |
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