Schulpsychologische Beratungsstelle bleibt
Sie hat sich etabliert und bewährt: die Schulpsychologische Beratungsstelle hat im vergangenen Jahr über 330 Schülern, Lehrern und Eltern hilfreich zur Seite gestanden. Jetzt wird sie zu einer Dauereinrichtung.
Nach dem Amoklauf von Emsdetten 2006 wurde ein flächendeckendes Netz von schulpsychologischen Beratungsstellen in NRW etabliert. Das war auch der Startschuss für die Stelle für den Kreis Unna, die im November 2008 ihre Türen für Hilfesuchende in der Parkstraße 42 in Unna öffnete.
Sechs Diplom-Psychologen kümmern sich unter der Leitung von Elisabeth Hanfland um die Probleme rund um die Schulen. „Unsere Arbeit ist in drei unterschiedliche Felder gegliedert“, erläutert die Leiterin. Das erste ist die Schulpsychologie für Pädagogen. Auf freiwilliger Basis lassen sich Lehrer und sozialpädagogische Fachkräfte in verschiedenen Bereichen wie Gesprächsführung, Mobbing, Lehrergesundheit oder Klassenführung weiterbilden. „Dieses Angebot wird sehr gut angenommen“, erklärt Karin Irmscher, die für das Gebiet Fröndenberg, Holzwickede und Schwerte zuständige Diplom-Psychologin. „Wir gehen da an den Rand unserer Kapazitäten.“
Der zweite Arbeitsbereich ist die Einzelfallberatung. Schüler können sich bei Lernschwierigkeiten, aber auch bei sozialen Problemen wie Mobbing an die Beratungsstelle wenden. „Meist geht die Initiative aber von den Lehrern aus“, weiß Diplom-Psychologe Andreas Hunke, der das Gebiet Bergkamen, Bönen und Kamen betreut. Gemeinsam mit Schüler, Eltern und Lehrern wird ein Konzept zur Problemlösung erarbeitet. Die Psychologen führen Gespräche, tätigen Unterrichtsbeobachtungen, fühlen im Umfeld nach. Ganz wichtig dabei ist die Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrkräften. „Wir kümmern uns jedoch nur um den schulischen Bereich“, so Leiterin Elisabeth Hanfland. „Merken wir andere Probleme, leiten wir den Fall zur psychologischen Beratungsstelle.“ Die am meisten auftretenden Probleme sind im übrigen die Teilleistungsschwächen wie Legasthenie oder Rechenschwäche.
Die Wartezeit beträgt in der Regel zwei bis drei Monate. Ist ein Schüler jedoch Selbstmordgefährdet oder existiert ein akuter Fall von Mobbing, greift die Beratungsstelle sofort auch. Das gilt selbstverständlich auch für das dritte Arbeitsfeld: Herrscht ein Notfall an einer Schule, werden die Psychologen sofort aktiv.
„Unsere Arbeit ist sehr vielseitig, da sie unterschiedliche Themen und Personengruppen behandelt“, resümiert Karin Irmscher. 214.000 Euro kostet die Beratungsstelle den Kreis jährlich. Gut investiertes Geld, da sind sich die Politiker aller Fraktionen einig.
Autor:Martina Abel aus Kamen |
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