„Roter Baron“ ist in Kamen gelandet
Andere haben Gartenzwerge oder kleine Teiche im Vorgarten. Nicht so Peter Kemper: Der Kamener hat das Flugzeug des legendären „Roten Barons“ nachgebaut.
Vor zwei Jahren wollte Kemper ein Modell des Dreideckers bauen, das der Jagdflieger Manfred von Richthofen im Ersten Weltkrieg bekannt gemacht hat. „Ich hörte mich im Internet um, ob es jemanden gäbe, der das Flugzeug für mich bauen könnte. Es kam aber kaum Resonanz. Da hab ich mir vorgenommen, es selber zu machen“, erzählt der 54-Jährige. Das Modell ist komplett aus Holz und zerlegbar. Die meisten Teile wiegen um die 30 Kilo, das Hauptteil 80 Kilo. Die Bauzeichnungen hat Kemper aus dem Internet. „Das Flugzeug ist mit zwei Personen einfach aufzubauen und wetterfest.“ Gerade einmal zwei Monate hat er für den Bau gebraucht.
Erst stand der Dreidecker vor seiner Firma, in der er Replikate von antiken Möbeln herstellt. „Das war ganz praktisch, so haben mich meine Kunden leichter gefunden“, sagt er. Regelmäßig bleiben Passanten stehen und bewundern das Modell. Sogar ein Bus voller Touristen hat schon Halt gemacht. Einmal merkte Kemper, dass nachts mehrere Jugendliche an seinem Flugzeug herum alberten. „Ich hab dann runtergerufen, dass jetzt Schluss sei und sie lieber bei Tag wiederkommen sollten, da sie dann bessere Fotos machen könnten.“
Missverständnissen musste Kemper auch schon begegnen. So dachte jemand, die Abzeichen auf dem Flugzeug seien Nazisymbole. Auch ist Kemper nicht militaristisch eingestellt. „Ich finde das Flugzeug einfach knuffig“, sagt er.
Zu Weihnachten will Kemper, sein Flugzeug mit Lichterketten ausstatten. Als nächstes Modell nahm sich Kemper vor, einen Panzer aus dem Zweiten Weltkrieg nachzubauen. „Das war aber eigentlich eher als Scherz gedacht. Meine Freundin hat mir zudem gedroht, mich zu steinigen, wenn ich das mache“, lacht er. Stattdessen überlegt er jetzt, die Krönungskutsche von Elisabeth II. nachzubauen. „Da hab ich auch den Segen meiner Freundin.“
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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