„Radler wollen sich nicht umbringen“: ADFC widerspricht Peter Ramsauers Kampfradler-Aussage

Wilfried Prenger (r.) vom ADFC findet die Kampfradler-Aussage des Bundesverkehrsministers überzogen. | Foto: Prenger
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„Den Begriff Kampfradler finde ich nicht gelungen“, sagt der Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) des Kreises Unna, Wilfried Prenger, zu den Äußerungen des Bundesverkehrsministers Peter Ramsauer.

Der Vorwurf ist nicht neu: Schon im Frühjahr 2011 forderte Ramsauer, dass Radfahrer stärker kontrolliert werden müssten, und bezeichnete sie als „Robin Hoods der Straße“. Im Kreis Unna sieht Prenger keine größeren Probleme. Er ist sich sicher, dass sich die „Pedalritter“ nicht schlimmer verhalten als Fußgänger oder Autofahrer. „Radfahrer wollen sich auch nicht umbringen“, so seine Überzeugung. Prenger will aber nicht bestreiten, dass es Radfahrer gibt, die sich nicht an die Verkehrsregeln halten. „In den Fußgängerzonen von Unna und Kamen sieht man zum Beispiel immer wieder Menschen, die ihr Rad nicht schieben, sondern um die Fußgänger herumfahren.“ Dies sei aber eher eine Minderheit.
Ein Grund für die Wahrnehmung des Ministers sei möglicherweise, dass im Frühling mehr Leute unterwegs seien und dementsprechend öfter rüpelhafte Radfahrer wahrgenommen würden.
Generell ist Prenger der Ansicht, dass vor allem mehr kontrolliert werden müsste. „Ich habe den Eindruck, dass allgemein eine größere Disziplinlosigkeit im Straßenverkehr vorherrscht.“ Ein Problem sind laut Prenger auch mangelnde Vorbilder.
„Wenn wir vom ADFC auf einer Radtour unterwegs sind, achten wir darauf, dass sich die Teilnehmer an die Verkehrsregeln halten“, versichert Prenger. Dem Club gehe es eher um ein partnerschaftliches Verhältnis. „Es würde helfen, wenn Auto- und Radfahrer mehr auf die Sichtweise des anderen eingehen würden“, ist sich Prenger sicher.

Autor:

Tobias Weskamp aus Dortmund-Ost

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