Obdachloser Junkie fand zurück ins Leben
Hermann Wenning wurde auf einem Bauernhof im Münsterland geboren. In guten Verhältnissen aufgewachsen, erlernte erden Beruf des Landwirtes. Doch durch exzessiven Alkohol- und Drogenkonsum sackte er in jungen Jahren ab.
Er wurde süchtig nach Ecstasy, Amphetaminen und Heroin, verlor die Arbeit, dann die Wohnung und sämtliche sozialen Kontakte. Er setzte sich in die Hamburger Drogenszene ab. Hier lebte er als obdachloser Junkie und er kam mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt. Dann kam er in den Knast.
Doch eines Tages begann er im Gefängnis mit dem Laufen. Ein engagierter Justizbeamter wurde auf Wenning aufmerksam und nahm ihn mit raus zu einem Volkslauf. Dieses Erlebnis war der Start in ein neues Leben.
Nach der Haft machte er eine Therapie. Endlich ohne Drogen!
Heute ist Hermann Wenning resozialisiert und lebt völlig clean und trocken. Der begeisterte Langstreckenläufer belegte 2003 Platz 4 bei den deutschen 50-Kilometer-Meisterschaften in Bottrop. Seit 2006 lebt er in Hamm und wurde 2011 mit seinem Verein der LG Hamm Westfalenmeister im Berglauf.
Auch beruflich hat sich sein Werdegang positiv entwickelt, denn Wenning ist seit vier Jahren Festangestellter beim Bauhof der Stadt Ahlen.
Über seine bewegende Geschichte hat Hermann Wenning ein spannendes Buch geschrieben mit dem Titel: „Lauf zurück ins Leben.“
Mit diesem Buch hält er bundesweit Lesungen und Vorträge. In Schulen versucht er Suchtprävention zu leisten und möchte die Jugendlichen vor dem leichtsinnigen Umgang mit legalen und illegalen Drogen warnen. Auch in Suchtkliniken, Obdachlosenheimen und Gefängnissen tritt er auf. Hier will er Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, zu einem Neustart motivieren.
Am 26. April um 19.30 Uhr gastiert Hermann Wenning in der sozialen Einrichtung Familienbande Familiennetzwerk in der Bahnhofstraße 46 in Kamen.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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