Netzwerk hat bald mehr Platz: Familienbande erhält Förderung für Gebäude in der Bahnhofsstraße

Die Familienbande in Kamen hat zu wenig Platz: Das Interesse von Jugendlichen und Erwachsenen ist groß. Deshalb wird das Haus in der Bahnhofstraße 46 nun umgebaut und erweitert.

„Was wir jetzt im Kleinen tun, können wir bald auch im Großen machen“, sagt Tanja Brückel, 1. Vorsitzende von Familienbande/Familiennetzwerk zufrieden. Bisher sind die Räume der Familienbande im Dachgeschoss des Gebäudes. „Das ist mittlerweile zu klein für uns. Außerdem wollen wir barrierefrei zu erreichen sein, da wir auch behinderte Kinder betreuen“, sagt Brückel. Die Stadt Kamen erhält Fördergelder in Höhe von 1,1 Millionen Euro aus dem Landesprogramm „Initiative ergreifen“. So kann in dem denkmalgeschützten Haus ein regionales Zentrum für Familien seine Heimat finden. „Wir hatten uns beworben, haben aber nicht wirklich erwartet, dass wir ausgewählt werden“, erzählt Brückel. „Wir mussten Businesspläne und Konzepte vorlegen und wurden immer wieder geprüft.“
Das Zentrum für Familien wird zukünftig unterschiedliche Angebote unter einem Dach bereithalten. Dazu gehören etwa eine Kindertagespflege mit 20 Plätzen sowie ein Mütter-, Familien- und Mehrgenerationenzentrum. Weitere Angebote im selben Haus werden etwa eine He­bammenpraxis und ein Generationencafé sein. „Wir wollen alle Generationen verbinden“, erklärt Brückel. Die Familienbande bemüht sich auch um einen niederschwelligen Zugang und will alle Gesellschaftsschichten erreichen.
„So ein Angebot gab es in Kamen bisher nicht“, sagt Brückel. „Familien konnten meist nur in Cafés oder ähnliches gehen, die aber nicht immer für Kleinkinder geeignet sind.“ Deshalb wird das Café auch über einen Kinderspielplatz verfügen.
Die Familienbande bietet viele Kurse an. „Bei uns können zum Beispiel Bürger Gitarrenkurse anbieten“, sagt Brückel. „Wir leisten aber auch Öffentlichkeitsarbeit. So haben wir etwa den Familienkompass entwickelt.“ Auch Selbsthilfegruppen gibt es.
Ergänzt wird die Maßnahme durch die Förderung eines „Multifunktionsplatzes“. Dieser soll eine Verbindung zwischen dem Zentrum für Familien und dem angrenzenden Umfeld in Form einer Spiel-, Aufenthalts- und Erlebnisfläche für Bürger und Nutzer des Zentrums werden.
Für Bürgermeister Hermann Hupe ist das Projekt eine gute Sache. „Ich freue mich sehr über die gelungene Zusammenarbeit zwischen dem Trägerverein ‚Familienbande/Familiennetzwerke‘ und der Stadt Kamen, die es ermöglicht hat, ein familienpolitisches Projekt dieser Größenordnung auf den Weg zu bringen. Die engagierte und qualifizierte Arbeit des Trägervereins findet in der Landesförderung ihre Bestätigung“, betonte Hupe.