Kreis Unna: Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschlechtert sich
Nicht jeder, der sich im Jahr 2016/2017 um eine Ausbildungsstelle beworben hat, hat bisher auch eine bekommen. Grund genug für einige, sich nach Alternativen umzuschauen. Dabei bleiben besonders in den unbeliebteren Berufen Ausbildungsplätze unbesetzt.
Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterte sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis Unna, da mehr Bewerber und gleichzeitig weniger Stellen gemeldet wurden. Insgesamt stehen jedem Bewerber 0,61 Stellen zur Verfügung.
Seit Beginn des Berichtsjahres haben sich 2.355 junge Erwachsene gemeldet, 51 mehr als im Vorjahr (+2,2 Prozent). Gleichzeitig wurden 1.429 Berufsausbildungsstellen entgegengenommen – das sind 144 Stellen (-9,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Aktuell sind noch 1.365 Bewerberinnen und Bewerber unversorgt.
Davon sind 68,6 Prozent unter 20 Jahre alt. 703 Personen werden im kommenden Sommer die Schule beenden und 562 Heranwachsende suchen bereits seit mindestens zwölf Monaten einen Ausbildungsplatz.
Von den unversorgten Bewerbern können 924 einen Hauptschul- oder Realschulabschluss vorweisen – das entspricht mehr als Zweidrittel aller unversorgten Bewerber. Thomas Helm von der Agentur für Arbeit betont: „Nach wie vor reicht das Ausbildungsplatzangebot auch im Kreis Unna bei weitem nicht aus, um die Ausbildungswünsche der jugendlichen Bewerber auch nur annähernd zu decken. Wir sehen, dass sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt eher verschlechtert als verbessert, daher ist es keine Lösung, einfach abzuwarten. Vielmehr sind Arbeitgeber gleichermaßen wie Jugendliche gefragt, die individuel-len Lösungen fernab von ausgetretenen Pfaden zu suchen und Suchstrategien zugunsten von Flexibilität und Offenheit zu erweitern. Dies setzt aber voraus, dass die ausbildungsberechtigten Betriebe ihr Ausbildungsplatzangebot für das laufende Jahr noch deutlich erweitern.“
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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