Kreis Unna: Austausch zur besseren Beratung erkrankter Menschen
Das Jobcenter Kreis Unna und die Kreisverwaltung planen, zukünftig noch enger zusammenzuarbeiten, um eine optimale Beratung für Menschen mit einer Sucht und/oder psychosomatischen Störung sicherzustellen. Mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung kamen die Verantwortlichen aus dem Jobcenter, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und der Suchtberatung vergangene Woche im Kreishaus ins Gespräch und entwickelten Ansätze für eine noch bessere Beratung der Betroffenen.
Kreis Unna. Martin Wiggermann, stellvertretender Landrat und Vorsitzender der Trägerversammlung des Jobcenters Kreis Unna kennt beide Behörden gut und weiß, wie wichtig es für die Beratung gesundheitlich eingeschränkter Menschen ist, dass alle Akteure gut vernetzt zusammenarbeiten. Zum gemeinsamen Auftakt begrüßte er die rund 40 Fachleute aus den unterschiedlichen Institutionen im Kreishaus und machte deutlich: „Ein immer größerer Anteil der vom Jobcenter betreuten Menschen weist psychische Erkrankungen auf, ebenso steigt die Zahl derjenigen, die außerdem noch eine Sucht entwickelt haben IAB Forschungsbericht 14/2017 (siehe beigefügte Datei).“ Insbesondere die Arbeitslosigkeit und Abhängigkeit von staatlichen Leistungen werden häufig als sehr negativ empfunden und habe somit große Auswirkungen auf die Gesundheit. „Umso wichtiger ist es für diesen Personenkreis, aufeinander abgestimmte und damit effektive Hilfeleistung zu erhalten, um ihnen mittelfristig eine Eingliederung in das Berufsleben zu ermöglichen.“
Im Rahmen der Veranstaltungen referierte Nicole Adon (Leiterin der Landeskoordinierungsstelle berufliche und soziale Integration Suchtkranker NRW) zum Thema Chancen und Herausforderungen in der Zusammenarbeit von Verwaltungen. Einen weiteren Input gab Eric Janzen (Datenschutzbeauftragter des Jobcenters Kreis Unna) mit seinem Beitrag zum Thema Datenschutz und Schweigepflicht. Im Anschluss fand ein zweistündiger Workshop statt, in dem erste alternative Wege für eine noch engere Kooperation erarbeitet wurden.
„Natürlich existiert schon heute eine gute Zusammenarbeit zwischen den Behörden, aber angesichts der steigenden Anzahl erkrankter Menschen, ist es mir ein besonderes Anliegen, dieses Netzwerk zu intensivieren und neue Ansätze für die Beratungsleistungen abzustimmen“, betont Wiggermann. Die Verantwortlichen haben sich im Rahmen des Workshops zum Beispiel darauf verständigt, regelmäßige Netzwerktreffen vor Ort in den Kommunen zu organisieren.
Autor:Carolin Plachetka aus Bochum |
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