Kamener Busfahrer trotzen Schnee und Glätte

„So heftig war der Wintereinbruch schon lange nicht mehr“, sagt Udo Reif. Er muss es wissen, denn er ist seit drei Jahren Busfahrer der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna in Kamen.
Mit seinen Kollegen ist er sich einig, dass der Winter dieses Jahr besonders hart zuschlägt. Mit den Straßenverhältnissen in Kamen sind sie im großen und ganzen zufrieden, auch wenn das Durchkommen oft nicht leicht ist. Vor allem in Seitenstraßen könne mehr gestreut werden.
Die Reaktion der Fahrgäste fällt unterschiedlich aus. Einige ärgern sich, dass die Busse nicht pünktlich sind. „Ja, wo kommen Sie denn jetzt her?“, bekommen Reif und seine Kollegen manchmal zu hören. „Einige sind der Meinung, die schweren Busse müssten besser durchkommen.“ Vor allem, als der erste Schnee fiel, zeigte kaum einer Verständnis. Inzwischen hat sich das Bild aber gewandelt, da die meisten schon ihre eigenen Erfahrungen im winterlichen Verkehr gemacht haben. Manche Fahrgäste zeigen Respekt vor der Leistung der Fahrer und erklären, dass sie zur Zeit lieber kein Busfahrer sein wollten, wie Reif sagt.
Weniger Probleme haben die Busfahrer laut Reif mit Lkw-Fahrern. Bevor er begann, Busse zu lenken, fuhr er selbst fast 30 Jahre einen Lkw. „Die haben ähnliche Probleme wie wir“, sagt er.
Mit Pkws hat Reif nicht nur positive Erfahrungen gemacht. Oft beachten diese die Vorfahrt nicht und kommen dem Bus vor allem in engen Straßen gefährlich nahe. Parkende Autos am Straßenrand engen die Fahrbahn zusätzlich ein. Manche Pkws haben immer noch Sommerreifen und damit große Probleme bei den derzeitigen Wetterverhältnissen. Die Busse in Kamen dagegen haben alle Winterreifen draufgezogen. „Wir graben uns durch“, schmunzelt Reif. Und hofft auf besseres Wetter. Bis dahin heißt es für ihn: „Langsam weiterfahren und durchhalten.“