Kamener Abiturienten starten in den Ernst des Lebens: Wo geht die Reise hin?
Kaum ist der Prüfungsstress überwunden stellt sich die große Frage, wie es weiter geht. Die ganze Welt steht den jungen Abiturienten offen, doch wofür entscheiden, wenn man bisher nur die eigene kleine Stadt und die eigene Schule kennt?
Für viele Schulabsolventen ist die Vorstellung erschreckend, das erste Mal ganz auf sich allein gestellt zu sein und sich über den weiteren Berufsweg und die eigene Zukunft Gedanken machen zu müssen.
Der Stadtspiegel hat bei drei Kamener Abiturientinnen nachgefragt.
Soziales Engagement
Laura Abkai (17) beginnt Anfang September ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) beim Deutschen Roten Kreuz in Unna. Dort hat sie sich für zwei Bereiche beworben, um Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln. So möchte sie herausfinden, ob sie für einen Beruf in dieser Richtung geeignet ist. „Außerdem bietet das FSJ ein weiteres Jahr Bedenkzeit, da ich durch G8 noch jung bin und eine Orientierung vor Studienbeginn für sinnvoll halte“, sagt die Abiturientin. Zusätzlich bietet es immer die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren und weiter zu entwickeln.
Für Interessierte
Erstmal weg
„Für mich war G8 aus schulischer Sicht schaffbar. Trotzdem hätte ich mir noch ein weiteres Jahr in der Schule gewünscht, um mir über meine Berufswahl Gedanken machen zu können.“ Hannah Marquardt (18) ist sich sicher, dass ein Auslandsjahr ihr genug Zeit und Eindrücke verschaffen wird, um sich anschließend für einen Studiengang zu entscheiden.
Da sie sich bei ihrem Auslandsjahr für „Work and Travel“ entschieden hat, richtet sich der Verlauf dieses Jahres, in dem sie in Kanada neue Erfahrungen sammeln und Land und Leute kennenlernen möchte, ganz nach ihr. Jeder ab 18 Jahren kann über eine der vielen Agenturen Hin- und Rückflug und erste Aufenthaltsorte planen. Wo es jedoch weiter hingeht und mit welchen Gelegenheitsjobs man sich dort finanziert, ist jedem selbst überlassen.
Erstmal ins Ausland?
„Ich freue mich darauf nach einer so langen Zeit erstmal zu arbeiten“
Anika Kilian (19) hat sich für eine Ausbildung nach dem Abitur entschieden. „Mir haben die vielen Praktika während meiner 13- jährigen Schulzeit geholfen, mich für einen Berufszweig zu entscheiden. Ich freue mich darauf nach einer so langen Zeit erstmal zu arbeiten“, erklärt die 19-jährige. Nach der abgeschlossenen Berufsausbildung ein Studium zu beginnen, schließt sie nicht aus. Trotzdem bevorzugt sie zunächst die Sicherheit und Berufserfahrungen, die eine Ausbildung bietet. Die Ausbildung kann häufig durch das Abitur verkürzt werden und besteht aus sich abwechselnden Berufsschul- und Betriebsblöcken. Zwar erfordert eine Ausbildung, anders als andere Angebote eine Bewerbung bis zu einem Jahr vor Ausbildungsbeginn, aber die ehemalige Gesamtschülerin fühlt sich durch die dort dreijährige Oberstufe ausreichend auf die Berufswelt vorbereitet.
Autor:Lina Hilsmann aus Kamen |
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