Hilfe, die ankommt - Flutspenden aus Kamen
Bei vielen ist die Flutkatastrophe vom Juni schon wieder vergessen - nicht aber bei den betroffenen Menschen im Norden und Osten Deutschlands.
Doch die echte Hilfe kommt nun bei den Flutopfern an. Auch in Kamen hatte es viele Aktionen zugunsten der Hochwassergeschädigten gegeben.
Mit dabei war auch das AWO-Familienzentrum Atlantis an der Lüner Höhe. Hier hatte der Förderverein einen Sponsorenlauf organisiert. Allein dabei waren 500 Euro zusammengekommen, die Freunde, Nachbarn und Verwandte der Kindergartenkinder pro gelaufener Sportplatzrunde zahlten.
„Eine überraschend große Resonanz hatten wir aber auf unsere Bitte hin, uns Bücher, Spielzeug und Kleidung zu spenden“, berichtet Conni Gorny, Leiterin des Familienzentrums Atlantis. Säckeweise kamen durchweg hochwertige Spenden im Kindergarten an. „Am Ende war unsere gesamte Spielhütte voll“, freut sich die Einrichtungsleiterin noch heute über die große Hilfsbereitschaft.
Doch was mit dieser Masse an Spenden tun?
Wem wird geholfen?
Die Idee lag nahe, einem anderen AWO-Kindergarten zu helfen, der von der Flutkatastrophe betroffen war. „In Chemnitz gibt es den Kindergarten Sonnenschein“, erzählt die Kamenerin, „dieser liegt am unteren Ende eines abschüssigen Ackers und wurde von Tonnen von Dreck und Schlamm umspült. Dabei ist fast das gesamte Außengelände zerstört worden, auch die Spielgeräte und das Außenspielzeug der Kinder waren nicht mehr zu gebrauchen“, fand Conny Gorny heraus. An diesen Kindergarten sollten die Spenden gehen.
Nach Rücksprache mit der Chemnitzer Einrichtung packte das gesamte Kindergartenteam einen Transporter voll und Conni Gorny machte sich auf den Weg nach Chemnitz. Im Gepäck nicht nur die Sachspenden, sondern auch die Zusage für ein neues Garten-Holzhaus. In gemeinsamen Überlegungen war nämlich beschlossen worden , mit dem Geld die Anschaffung eines neuen Gartenhäuschens für die Kita Sonnenschein zu unterstützen.
Spenden reichten für zwei Kindergärten
Das alte Spielhaus war durch den Starkregen in Mitleidenschaft gezogen worden. Die erlaufenen 500 Euro wurden in den Neukauf einer Hütte investiert, die Firma Homel aus Schwerte übernimmt die Restkosten und die Anlieferung. Ergänzt wurde die Geldspende um 200 Euro, die der AWO-Ortsverein Heeren dazuspendete.
Aufgrund der Menge der Spenden beschloss man außerdem, einen Teil - vor allem Kleidung - an den Schwesterkindergarten „Rappel-Zappel“ weiterzugeben. „Dieser Kindergarten liegt in einem Probelmviertel und dort werden solche Spenden ebenfalls dringend benötigt. So haben die Kinder jetzt vernünftige Wechselsachen im Kindergarten, außerdem kann ein Teil kostenlos an bedürftige Eltern weitergegeben werden“, erklärt Conni Gorny.
Als Nebeneffekt ergaben sich aus dem Besuch viele Berührungspunkte in der inhaltlichen Arbeit - der Erfahrungsaustausch soll auch in Zukunft fortgesetzt werden.
„Es war eine tolle Aktion und das wir jetzt eine weitere Zusammenarbeit beschlosen haben, macht das ganze noch schöner“, findet Conny Gorny. Ein im wahrsten Sinne des Wortes „nachhaltiges“ Hilfsprojekt.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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