Heiße Öfen, coole Typen

von Christoph Volkmer
Fans motorisierter Fahrzeuge lernten sich im Café Krümel kennen.
Rund 20 Jahre ist es her, dass sich in der Sesekestadt eine nicht gerade gewöhnliche Interessengemeinschaft bildete.
„Immer wenn samstags der neue Reviermarkt erschienen ist, haben wir uns mit ein paar Leuten getroffen, um die neuesten Angebote aus den Bereichen Fahrzeuge und Ersatzteile zu studieren“, erinnert sich Stefan von Marwick.
Waren es zunächst nur ein paar Auto- und Motorrad­interessierte, wuchs die Gruppe nach und nach auf bis zu 30 Personen an. Strategisch günstig in der Nähe des Zeitungskiosks gelegen, entwickelte sich das Café Krümel zum dauerhaften Treffpunkt. Das Fachsimpeln begann früh - quasi mit dem Verkaufsstart des Blattes und dauerte oft länger als geplant.
„Es ist nicht selten vorgekommen, dass wir uns um 8 Uhr zum Frühstück getroffen haben und um 12 Uhr überrascht festgestellt haben, wie spät es schon ist“, resümiert von Marwick.
Es waren die Zeiten, in denen der Golf I schon über sechs Millionen Mal vom Band gelaufen war und der Benzinpreis noch keine Bauchschmerzen verursachte. „Die Autos und Motorräder sind heute anders und die gewünschten Informationen bekommen wir jetzt über den Computer oder aus dem Smartphone“, erklärt von Marwick den technischen Fortschritt bei der Suche nach Ersatzteilen oder kompletten Fahrzeugen. „Allerdings ist es bei modernen Fahrzeugen heute kaum noch möglich, selbst Reparaturen durchzuführen“, ergänzt Alfred Mallitzky.
Der Erfahrungsaustausch lockt bis heute PS-Fans aus allen Berufsgruppen an - vom Verkäufer über den Handwerker bis hin zum Lehrer.
Selbst der frisch pensionierte TÜV-Prüfer Hennes Vonnahme gehört seit vielen Jahren zur Gruppe. Bei den Prüfungen für die getunten Fahrzeuge half der Kontakt allerdings nicht. „Obwohl wir den Prüfer kannten, sind wir nicht anders behandelt worden als andere auch“, sagt von Marwick.
In den nächsten Tagen startet ein Teil der Gruppe mit dem Flieger Richtung Kalifornien. Dort steht dann eine große Versteigerung amerikanischer Trucks auf dem Programm. Schließlich gibt es innerhalb der Gruppe eine gesteigerte Nachfrage nach US-Fahrzeugen. Olaf Weber fährt bereits seit 15 Jahren Pick Up-Trucks. Seinen aktuellen Import-Ford, der für einen hohen Spritverbrauch bekannt ist, hat er in Eigenarbeit auf Gasbetrieb umgerüstet. So macht das Fahren natürlich noch mehr Spaß.
Auch sonst unternimmt die Gruppe immer wieder gemeinsame Touren, die bisher unter anderem nach Belgien, Österreich oder in verschiedene Teile Deutschlands führten. Regelmäßig ist die Truppe auch bei der Rundfahrt für Motorräder am 1. Mai vom Kamener Marktplatz mit dabei.