Heinrich Peuckmanns neuer Krimi „Angonoka“ handelt von Tiermafia

Foto: Anja Jungvogel

Ein Unbekannter wird im Kurler Busch erschlagen. Hundert Meter entfernt findet die Polizei eine Schildkröte und sieht keinen Zusammenhang. Anders Heinrich Peuckmanns literarischer Ermittler, Bernhard Völkel: Er kommt in „Angonoka“ illegalem Tierhandel auf die Spur.

Der Titel des neuesten Romans des Kamener Autors zeigt, welches Geheimnis hinter der Schildkröte steckt: Das Tier gehört zu einer seltenen Art, der Madagassischen Schnabelbrustschildkröte. In freier Wildbahn gibt es schätzungsweise nur noch etwa 200 geschlechtsreife Exemplare. Damit ist sie eine der seltensten Schildkrötenarten. Mit Hilfe seines Sohnes und des Museumsdirektors des Dortmunder Zoos erkennt Völkel den wahren Wert der Schildkröte, der er den Namen Lisa gegeben hat. Neugierig geworden beginnt er zu ermitteln und muss sich bald mit Tierschmugglern, einem Rache suchenden Vater und den Tücken des Internets auseinandersetzen. Und ganz nebenbei lernt er auf einer Tiermesse in Hamm Anita Holzmann kennen, die ihn nicht nur tatkräftig bei seinen Ermittlungen unterstützt, sondern sich auch für Völkel zu interessieren beginnt.

Bernhard Völkel, pensionierter Kriminalbeamter aus Dortmund, ermittelt bereits zum vierten Mal in Peuckmanns „Auftrag“. Nach dem Bankenmillieu („Das Pendel“, 2011), Immobiliengeschäften („See des Schweigens“, 2012) und Gewalt im Fußball („Nach Abpfiff Mord“, 2013) geht es nun um illegalen Tierhandel. Schon im „Pendel“ wird der Zoo als bevorzugter Rückzugsort Völkels eingeführt. Nebenbei erfährt der Leser in „Angonoka“ auch viel über die Szene der Terrarianer. Den Krimi des gebürtigen Kameners zeichnet eine klare Handlung und schnörkellose Sprache aus, gewürzt mit etwas Ruhr-Kolorit. Ortskundige werden vor allem Dortmund gut wiedererkennen, aber auch Hamm ist gut beschrieben.

Die Idee zu dem Krimi ist Peuckmann durch zahlreiche Diskussionen mit seinem Sohn Niklas gekommen, der sich viel mit Tierethik beschäftigt. Der Dortmunder Zoodirektor Dr. Frank Brandstätter ist im wahren Leben mit Peuckmann befreundet. Dieser unterstützt oft den Zoll,wenn dort Kisten mit seltenen Tieren eintreffen. Brandstätter hat Peuckmann beim Schreiben beraten. So ist ein informativer Krimi entstanden, dessen Spuren bis nach Madagaskar führen. Dort erhält die Geschichte eine weitere, tragische Komponente, da der Mord an einem deutschen Biologen eine große Rolle in „Angonoka“ spielt.

Das 237 Seiten starke Buch ist 2014 im Lychatz Verlag erschienen.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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