Das Doppelleben des Dominik Hoefts
Ein Spitzensportler und ein super Bote: Dominik Hoeft (19) ist ein großes Nachwuchstalent in der Handball-Bundesliga und trainiert hart, um vielleicht mal in der Nationalmannschaft zu spielen. Doch einmal in der Woche fällt das Training aus, damit er mittwochs den Stadtspiegel austragen kann.
Zum Handball kam er durch Zufall: Ein Nachbar nahm ihn vor vierzehn Jahren mit zum Schnuppertraining der Minis. Seitdem „brennt“ Dominik Hoeft (19) für diesen Sport und könnte sich nichts schöneres vorstellen, als vielleicht einmal im Team der deutschen Nationalmannschaft zu spielen.
Der Handballer und der Stadtspiegel
Die Anwohner der Heerener Siedlung, in der Dominik wohnt, kennen ihn als zuverlässigen Stadtspiegel-Boten. Bei Wind und Wetter zieht er mit seiner Karre los und beliefert jeden Haushalt in seinem Gebiet. „Damit verdiene ich mir etwas zum Taschengeld dazu“, verrät der 19-Jährige.
Am Wochenende, wenn er aus den Sporthallen des Landes wieder zurück ist, schmeißt er die Trikots in die Waschmaschine und geht mit seinen Freunden eine Pizza essen, danach will die Clique zum Bowling. So ganz ohne Bewegung kann sich Dominik seine Freizeit eben nicht vorstellen. Nur faul auf dem Sofa zu liegen - das wäre nichts für den Heerener Sportler. Daher kam ihm vor drei Jahren auch der Botenjob beim Stadtspiegel wie gerufen.
Vormittags drückt der 19-Jährige noch die Schulbank. „Wenn das mit der Sportlerkarriere nicht klappen sollte, will ich Sozialpädagoge werden“, erklärt er. Denn einen „Plan B“ sollte man auf jeden Fall in der Tasche haben.
Das Verletzungsrisiko ist beim Handball sehr hoch - auch das ist Dominik bewusst. Neben etlichen Prellungen, Verstauchungen, Sehnen- und Trommelfellrissen, hat er auch schon mal eine Gehirnerschütterung einstecken müssen. „Handball ist eine Sportart mit Körperkontakt. Und da gehen die Gegner nicht gerade zimperlich mit einem um.“
Zur Zeit spielt Dominik Hoeft in der ersten Jugendbundesligamannschaft des HSV Hamm und ist mit diesem Verein auf dem Weg zur Profi-Liga. Nächste Saison soll er die erste Herrenmannschaft verstärken und dann ist der Weg in die Nationalmannschaft nur noch ein „sieben-Meter-Sprung“ weit entfernt. In der zweiten Bundesliga der Herren hatte Dominik sein Debüt bereits gefeiert. Dort konnte er erste Spielerfahrungen sammeln.
Für seinen Traum von der Profi-Karriere ist ihm kein Weg zu weit. Fünfmal die Woche packt er die Sporttasche und fährt mit dem Zug zum Training nach Hamm. Aber das empfindet er nicht als Belastung; Handball ist für Dominik halt die schönste Sportart der Welt.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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