Bergkamener "Autobewohner" ist wohl weitergezogen
Der 31-Jährige, der seit November in seinem Auto wohnt (wir berichteten), hat seinen Platz geräumt. Nachdem sich Anwohner Klaus Lippe wiederholt über den Bergkamener beschwert hatte, brachte ihn das Ordnungsamt gestern Nachmittag dazu, den Parkplatz der Gartensiedlung zu verlassen.
In Deutschland ist es nicht verboten dauerhaft zu parken bzw. im eigenen Auto zu wohnen. Das machte sich der 31-Jährige Bergkamener zu nutze, nachdem er aufgrund einer Messerstecherei zuhause rausgeflogen war.
Seit November haust der junge Mann in seinem Auto und parkte anfangs vor dem Bergkamener Wellenbad und vor Schering, bis er sich auf einem Parkplatz, neben Wohnhäusern der Gartensiedlung, niederließ.
Zunächst hatten die Anwohner Mitleid mit ihm, haben ihm anonym Essen zukommen lassen und ihm Telefonnummern und Adressen der verschiedenen Ämter aufgeschrieben. Außerdem druckten sie Stadtpläne mit Wegbeschreibungen zu diversen Obdachlosenheimen aus und redeten mit einer Sozialarbeiterin. "Wir wollten ihn gar nicht vertreiben, sondern ihm anfangs nur helfen", berichtet Klaus Lippe.
"Aber dann ist er immer frecher geworden!"
Der Mann habe angefangen bei den Anwohnern zu klingeln, um deren Badezimmer zu benutzen, oder um einfach nur Gesellschaft zu haben.
Immer mehr Anwohner fühlten sich bedroht und beschwerten sich beim Ordnungsamt. Das konnte zunächst nichts ausrichten, da dem Vagabunden bislang nichts vorzuwerfen war - bis gestern: Als Anwohner Klaus Lippe den Mann dabei erwischte, wie er mitten auf dem Parkplatz seine Notdurft verrichtete (wir berichteten) und er dies dem Ordnungsamt meldete, kam Bewegung in die Angelegenheit.
Nach dem Besuch des Ordnungsamtes hat der "Autobewohner" den Parkplatz geräumt. Wo er sich jedoch jetzt aufhält und ob er zurückkehrt, ist ungewiss.
Autor:Lina Hilsmann aus Kamen |
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